Falscher Hanf/Zierhanf

Zierhanf, dessen lateinische Bezeichnung Anthurium polyschistum lautet, gehört zur Familie der Aronstabgewächse. Ursprünglich stammt er aus Mittel- und Südamerika. Im Freien lässt er sich hierzulande deswegen nicht kultivieren. Doch als Zimmerpflanze ist er wegen seiner auffälligen Blattform äußerst beliebt.

Zierhanf

Aussehen

Der Zierhanf, auch unter dem Namen Falscher Hanf bekannt, wird je nach Nährstoffangebot zwischen einem halben Meter und zwei Meter hoch. Das Besondere sind seine fünffingrigen, sattgrünen Blätter, die an den Triebspitzen sitzen. Wenngleich sie denen des Echten Hanfs täuschend ähnlich sind, besitzen sie keinen berauschenden Effekt, weil ihnen der Wirkstoff THC fehlt.

Unterschied weiblicher und männlicher Pflanzen

Ob man sich für die weiblichen oder männlichen Pflanzen entscheidet, ist eine Frage der individuellen Vorliebe. Kommen die weiblichen Gewächse zur Blüte, kann deren Duft irritieren, obwohl er ungefährlich ist. Dafür sehen die männlichen Zierhanf-Pflanzen vergleichsweise spärlich aus, da sie vorwiegend in die Höhe wachsen und nur wenig verzweigen. In ihren Blattachseln bilden sich lediglich Blasen, auf Blüten muss bei ihnen natürlich verzichtet werden. Hier mehr über weibliche und männliche Hanfpflanzen

Standort

Der Zierhanf bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Stand, wobei er vor der prallen Mittagssonne geschützt werden sollte. Zwischen Mitte Mai und September kann die Pflanze im Freien verbringen. Geeignet ist ein geschützter Platz, der von Starkregen, Hagel und heftigen Winden nicht erreicht wird.

Bodenansprüche

Da der Falsche Hanf keine Staunässe verträgt, benötigt er einen durchlässigen Boden. Entweder wird diese aus Kies und reifem Kompost selbst zusammengemischt oder man greift auf eine handelsübliche Blumenerde zurück. Dann allerdings sollte die untere Schicht im Topf für eine gute Dränage aus Blähton bestehen.

Richtig gießen

Aufgrund der vergleichsweise hohen Blattmasse verdunstet das Gießwasser in der warmen Jahreszeit schnell. Demzufolge benötigt der Zierhanf im Sommer relativ viel Wasser, so dass er täglich gewässert werden sollte. Im Winter gießt man sparsamer, sofern die Pflanze die Ruhezeit an einem kühleren Standort verbringt. Gegossen wird erst, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist. Sonst entsteht Staunässe. Diese würde die Wurzeln faulen lassen und der Zierhanf würde absterben.

Luftfeuchtigkeit

Damit die Blattspitzen des Zierhanfs nicht vertrocknen, sollte im Zimmer eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrschen. Ein geeigneter Raum wäre also das Bad. Steht das Gewächs an einem trockeneren Ort, werden die Blätter entweder mehrmals in der Woche feucht abgewischt oder man nebelt sie mit einem Wassersprüher täglich ein.

Dünger

Wenngleich der Zierhanf keinen hohen Nährstoffbedarf besitzt, lohnt es sich, im Frühjahr eine Handvoll reifen Kompost zu verabreichen. Dadurch regt man den neuen Austrieb an und die Pflanze gedeiht noch prächtiger. Kann man auf diesen nicht zurückgreifen, erfüllt ein Esslöffel Hornspäne dieselbe Aufgabe.

Umtopfen und schneiden

Quillt der Wurzelballen aus dem Topf, wird es Zeit umzutopfen. Der neue Kübel sollte einen ungefähr zwei Zentimeter größeren Durchmesser besitzen als der alte. Der beste Zeitpunkt zum Umsetzen des Zierhanfs ist das Frühjahr. Bei dieser Gelegenheit können auch Schnittmaßnahmen erfolgen, falls die Pflanze zu üppig geworden ist. Dazu wird ein scharfes, steriles Messer verwendet, mit dem die Triebe einfach oberhalb eines Auges eingekürzt werden. Das erste Mal gedüngt wird die Pflanze nach dem Umtopfen erst vier Wochen später.

Vermehrung

Die beim Schnitt angefallenen Triebspitzen brauchen nicht weggeworfen werden. Sie lassen sich zur Vermehrung nutzen. Dazu stellt man sie in Wasser und wartet ab, bis sich die ersten Wurzeln zeigen. Um Fäulnis zu vermeiden, tauscht man das Wasser zwischenzeitlich regelmäßig aus.

Spinnmilben vermeiden:

Schädlinge und Krankheiten

Der Falsche Hanf ist äußerst robust. Von Krankheiten wird er kaum befallen. Eher können ihm im Winter Spinnmilben etwas anhaben, da die Raumluft besonders hoch und die Luftfeuchtigkeit gering ist. Ein kühlerer Stand sowie das Benetzen der Blätter mit abgestandenem Wasser beugen einem Schädlingsbefall vor. Sollten sich doch einmal Lästlinge einfinden, werden diese abgesammelt oder mit einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel entfernt.

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