Schnecken im Garten bekämpfen – nützliche Tipps

O Schreck ein Schneck! Wie Sie die kleinen Plagegeister loswerden

Sie liebe junge Pflanzen, knackigen Salat, das Grün Ihres Gemüses. Sobald es feucht wird, kommen sie aus ihren Verstecken und fallen scharenweise über mühsam angelegte Beete her – zumeist in der Nacht. Die Rede ist von Schnecken. Dabei sind nicht alle Arten des Gärtners Feind. Schäden richten vor allem die Nacktschneckenarten wie die rote Wegschnecke und die Ackerschnecken an. In regenreichen Jahren und Gegenden vermehren sich die gefräßigen Weichtiere rasant. Bis zu 400 Eier kann ein einzelnes Exemplar legen.

Planung und Ausdauer: So bekämpfen sie Schnecken wirkungsvoll

Den komplett schneckenfreien Garten gibt es nicht. Zudem vertilgen die Schleimer neben Nutz- und Zierpflanzen auch abgestorbene Pflanzenreste und tote Insekten. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Humusgewinnung und Gartenpflege. Sinnvoll ist es daher, vor allem jene Bereiche zu schützen, die aktiv genutzt werden.

Schneckenschutzzaun

Bodenpflege lohnt sich

Wie erwähnt lieben Schnecken nasse Böden. Wässern sie daher ihre Beete stets frühmorgens. So können diese bis zum Abend abtrocknen und erschweren den Schnecken nachts das Fortkommen.

Zudem verstecken die kleinen Biester sich vorzugsweise in erdigen Hohlräumen, die sie auch für die Eiablage nutzen. Sorgen sie deshalb für eine feinkrümelige Bodenstruktur. Arbeiten sie Sand und guten Kompost unter und beackern sie die oberste Bodenschicht regelmäßig mit Hacke oder Grubber. So nehmen sie den Nacktschnecken ihren natürlichen Lebensraum.

Schneckeneier überleben Fröste unterirdisch sehr gut. Werden sie jedoch im Winter an die Oberfläche geholt, sterben sie ab. Daher ist eine winterliche Bodenbearbeitung bei bestehender Schneckenplage hilfreicher als das herbstliche Umgraben.

Scheckenschutz

Lecker, Schnecken – natürliche Feinde

Igel, Erdkröten, Blindschleichen, Spitzmäuse und einige Vogelarten freuen sich über eine eiweißreiche Schneckenmahlzeit. Holzstapel oder Blätterhaufen, Hecken, Gartenteich oder Vogelhäuschen locken die Nützlinge an, bereichern das Biotop Garten und sind ebenso schön wie dekorativ.

Einige Fressfeinde können sie sogar gezielt ansiedeln. Der Tigerschnegel, eine Raubschneckenart, frisst bevorzugt Schnecken und Schneckeneier und kann über entsprechende online-Shops bestellt werden. Auch Indische Laufenten und Khaki-Campell-Enten liebe die kleinen Schleimer. Allerdings benötigen sie eine Bademöglichkeit und wollen auch in der schneckenfreien Zeit versorgt werden.

Kupfer, Zaun und co. – mechanische Schutzmaßnahmen

Das regelmäßige Absammeln, vorzugsweise spätabends, ist eine altbewährte, jedoch lästige Methode. Legen sie Schneckenunterschlüpfe aus Ziegeln, Tonscherben oder hölzernen Latten in der Nähe Ihrer Beete an, sparen Sie beim Suchen Zeit. Besonders gefährdete Bereiche trennen Sie am Besten zusätzlich ab, so müssen Sie nur noch innerhalb der Barrieren auf Schneckenjagd gehen.

Eine Möglichkeit hierzu stellen engmaschige Schneckenzäune dar. Diese sind so angelegt, dass sie von den nächtlichen Schleimern nicht überwunden werden können. Sie sollten mindestens 10 cm in den Erdboden eingelassen werden und an den Ecken dicht schließen.

Auch das Ausbringen von Sägemehl oder Kalk um die Beete schreckt Schnecken ab. Beides trocknet die Tiere beim Überkriechen aus, weswegen sie es meiden. Nach stärkerem oder längerem Regen muss diese Barriere erneuert werden.
Umrandungen aus Kupferband wirken ebenfalls. Kupfer ist für die Weichtiere giftig und wird von ihnen gemieden. Auch Hochbeeten und Pflanzkübeln bietet es Schutz.

Schneckenpaste wird am Rand von Beeten und Töpfen ausgebracht. Sie hält die nachtaktiven Weichtiere mittels Geruchsstoffen fern.

Die meisten Hausmittel wie schneckenabwehrende Pflanzen, Kaffeesatz oder Bier erzielen hingegen nicht die gewünschte Wirken. Lediglich Salz trocknet die Tiere zuverlässig aber qualvoll aus. Allerdings löst es sich bei Feuchtigkeit auf und gelangt in den Boden.

Schneckengift

Verzichten Sie möglichst auf den Einsatz von Gift. Es tötet nicht nur die unliebsamen Nacktschnecken, sondern auch die nützlichen Exemplare, wie Tigerschlegel und große Weinbergschnecke. Außerdem wirken einige Wirkstoffe für Haustiere und Nützlinge schädlich, z. B. Methiocarb und Metaldehyd.

Wenn es sich nicht vermeiden lässt, greifen Sie auf ein Mittel mit Eisen-III-Phosphat zurück. Dieses ist im Ökolandbau zugelassen, unschädlich für Haustiere und Nützlinge und für alle Pflanzenarten einsetzbar, wirkt jedoch erst bei größeren aufgenommenen Mengen.

Fazit: Schneckenplage ade

Sie haben eine ganze Reihe Möglichkeiten die gefräßigen Nacktschneckenarten aus ihrem Garten zu verbannen, ohne in den Giftschrank zu greifen. Locken Sie Nützlinge an, schützen Sie Ihre Beete mechanisch und biologisch, pflegen Sie Ihre Böden und sammeln Sie verbliebene Plagegeister ein. Abgefressene Beete waren gestern – heute dürfen Sie sich auf eine reiche Ernte freuen!

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