Immer wieder hört man Berichte vom Insektensterben in Deutschland. Experten diagnostizieren einen Rückgang der flugfähigen Insekten von bis zu 76 Prozent in den letzten 27 Jahren. Aus diesem Grund gehen immer mehr private Gartenbesitzer dazu über, ihr Grundstück insektenfreundlich zu gestalten. Doch wie sieht so ein Garten eigentlich aus und welchen Nutzen kann der Mensch daraus ziehen?
Insekten bringen die heimischen Pflanzen zum Blühen
Fliegende Insekten sind für den Garten unerlässlich. Nicht nur Bienen, auch Schmetterlinge, Hummeln oder Schwebfliegen bestäuben Pflanzen. Das bringt Blumen zum Blühen und Obstbäume und -sträucher dazu, dem Menschen eine reiche Ernte zu bescheren. Ein insektenfreundlicher Garten hat also auch einen praktischen Nutzen, denn langfristig kann sich der Gärtner dadurch viel Arbeit ersparen – die erledigen dann einfach die Insekten.
Viele Hobbyforscher erfreuen sich aber auch einfach an den bunten Farben und dem unterschiedlichen Summen, dass eine Insektenkolonie im Garten mit sich bringt. Eine lästige Begleiterscheinung können aber Käfer sein, die in die Wohnung eindringen möchten. Das lässt sich aber durch verschiedene Vorrichtungen verhindern.
So gestaltet man einen insektenfreundlichen Garten
Mit den folgenden Tipps können Gartenbesitzer ganz einfach etwas dafür tun, dass sich Insekten auf ihrem Grundstück wohler fühlen:
- Blütenreiche Pflanzen wählen
Zahlreiche Insekten laben sich an den Blüten bestimmter Pflanzen. Weidenkätzchen und Obstbäume bieten Bienen im Sommer ein wahres Festmahl, Schmetterlinge bevorzugen Sommerflieder. Der Fokus sollte auf einheimischen Pflanzen liegen. Abwechslung lautet hier das Stichwort.
- Beobachten
Wer sich etwas Zeit nimmt und beobachtet, welche Pflanzen vermehrt von Insekten angeflogen werden, kann diese besonders in seinen Garten integrieren. Die Blüten einiger moderner Züchtungen enthalten nämlich keinen Nektar und eignen sich daher nicht als Nahrungsquelle.
- Insektenhotels einrichten
Insektenhotels bestehen aus zahlreichen Schilfröhrchen und verschiedenen anderen Vorrichtung, die Insekten als Nisthilfe und Überwinterungszuflucht dienen. Sie können in Baumärkten gekauft oder selber gebaut werden. Natürliche Rückzugsorte sind aber genauso gut und kosten weder Geld noch Mühe. Dazu richtet man einfach eine sogenannte „wilde Ecke“ im Garten ein.
- Auf chemische Mittel verzichten
Chemische Mittel sind nicht nur für den Menschen schlecht, sondern töten auch Insekten. Daher sollten sie aus dem heimischen Garten, wenn möglich, komplett verbannt werden.
- Solarlampen und Dauerbeleuchtung deinstallieren
Lampen, die nachts leuchten, sorgen für Verwirrung bei Insekten. Denn die Lichtquellen suggerieren den kleinen Tierchen, dass es Nacht ist und sie werden bis zur tödlichen Erschöpfung um die Lichter fliegen. Nachts ist ein unbeleuchteter Garten also am insektenfreundlichsten.
Fazit
Wer sich um einen insektenfreundlichen Garten bemüht, tut nicht nur den kleinen Krabbeltierchen etwas Gutes, sondern auch sich selbst. Denn Biene, Hummel und Co. verleihen dem Garten Farbe, indem sie Blumen bestäuben, die sonst nicht blühen würden. Sie sind aber auch dafür verantwortlich, dass Bäume und Sträucher Früchte tragen. Das Gute ist, dass man nicht viel Geld investieren muss, um Insekten das Leben zu versüßen. Einige einfache Maßnahmen sind völlig ausreichend.