Frische Kräuter, die aus dem eigenen Anbau stammen, sind ein Hochgenuss, an dessen gekaufte fertige Kräuter oder Gewürze nicht annähernd heranreichen. Und für frische Kräuter benötigten Sie nicht zwingend einen eigenen Garten, denn Kräuter können Sie an vielen Orten kultivieren, wie in Blumenkästen für den Balkon oder für das Küchenfenster. Denn Kräuter bringen nicht nur Abwechslung auf den Speiseplan, sondern verbreiten aromatische Düfte und blühen mitunter wunderschön – dass sogar frische Kräuter im Ziergarten eine tolle Bereicherung sind. Kräuter pflegen und ernten ist nicht schwer, wenn Sie eine detaillierte Planung erstellen, denn nicht alle Kräuter harmonieren zusammen.
Warum harmonieren einige Kräuter gut zusammen und andere wiederum nicht
In vielen Hobbygärten wird in der Regel keine Monokultur betrieben, sondern ist vielmehr ein buntes Durcheinander, dass als Mischkultur bezeichnet wird. Denn Sie als Hobbygärtner haben ja schließlich die Freiheit, sich ganz auf die natürlichen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen zu richten sowie können Sie auch Ihre individuellen Gestaltungswünsche für Ihren Garten selbst bestimmen. Und da ein Kräuterbeet auch unter die Mischkultur fällt, passen viele Kräuter zusammen und dann kommen diese Vorteile zum Tragen.
- Bei einer Mischkultur entsteht nicht so schnell eine Bodenmüdigkeit.
- Nützlinge, die eine bestimmte Kräuterart anlockt, vertilgen viele Schädlinge an der benachbarten Art.
- Die Ausscheidungen der Kräuterwurzeln ergänzen sich.
- Die Ausgasungen der einen Kräutersorte schützen vor Krankheiten – bei einer anderen Kräutersorte.
Setzen Sie dagegen Kräuter nebeneinander, die nicht zusammenpassen passiert dies:
- Die Kräuter hemmen gegenseitig das Wachstum.
- Der Boden wird schnell ausgelaugt aufgrund der einseitigen Beanspruchung.
- Eine Kräuterart dominiert und unterdrückt die andere Kräutersorte.
Außerdem können Kräuter, die sich selbst nicht leiden können, jedes Jahr an einem neuen Platz angepflanzt werden, der bis dahin von einer anderen Kräutersorte besiedelt wurde. Dies gilt vor allem für Dill, Oregano, Thymian und Petersilie.
Wichtig ist auch, dass Sie bei gekauften Topfkräutern in 2 oder 3 Teile trennen, damit die Kräuter genügend Platz haben zu gedeihen. Denn durch eine Teilung werden die Kräuter angeregt, üppiger auszutreiben. Pflanzen Sie die Kräuter zu eng, besteht die Gefahr, dass sie nach einmal Ernten schnell verkümmern.
Auch die Beschaffenheit des Bodens ist sehr wichtig
Bei der Wahl der Kräuter für eine erfolgreiche Aufzucht, ist die Beschaffenheit des Bodens sehr wichtig. Viele Kräuter sind zwar sehr unkompliziert und kommen problemlos miteinander aus.
Lehmiger Boden: Dieser ist sehr nährstoffreich und bietet zudem eine gute Wachstumsbedingung für fast alle Kräuter. Einen lehmigen Boden brauchen Sie nicht düngen, nur ab und zu etwas aufhacken. Und diese Kräuter lieben einen lehmigen Boden: Salbei, Thymian, Kümmel, Rosmarin, Dill, Basilikum, Koriander und Fenchel.
Klumpiger und toniger Boden: Diese Beschaffenheit hält zwar das Wasser, doch dieser Boden ist so dicht, dass manche Kräuter Schwierigkeiten haben, das Wasser zu entziehen. Aber Kräuter wie Wermut, Liebstöckel, Beinwell und Alant, deren Wurzeln tief in den Boden reichen, kommen mit einem klumpigen, tonigen Boden sehr gut zurecht.
Sandiger Boden: Ein sandiger Boden hat kaum Nährstoffe und haltet außerdem fast kein Wasser. Und daher benötigt so ein Boden Kompost. Aber einige mediterrane Kräuter kommen mit dieser Beschaffenheit sehr gut aus und dazugehören der Koriander, Thymian, Oregano, Lavendel, Bohnenkraut, Estragon und der Borretsch.
Welche Kräuter vertragen sich
Kamille fördert besonders das Wachstum von Schnittlauch, Majoran, Kerbel, Pimpinelle und Dill.
Zitronenmelisse verträgt sich sehr gut mit anderen Kräutern und fördert sogar das Wachstum aller anderen Kräuterarten. Aber Vorsicht ist geboten, wenn die Zitronenmelisse auf Basilikum trifft, denn diese vertragen sich überhaupt nicht.
Thymian verträgt sich mit allen mediterranen Kräutern.
Petersilie verträgt sich mit Schnittlauch und Dill.
Rosmarin fördert das Wachstum von Basilikum, das ist ganz praktisch, aber diese sind nicht winterfest und können im Winter gemeinsam in einem Topf im Haus überwintern.
Salbei passt sehr gut zu Oregano und Bohnenkraut und fördert von den beiden Kräutern das Wachstum.
Welche Kräuter vertagen sich mit anderen Pflanzen
Wer unter ihnen im Garten neben Kräutern auch Gemüsesorten anpflanzt, kann diese Sorten, die sich gut fördern – gemischt anpflanzen.
Basilikum versteht sich sehr gut mit den Tomaten und auch Kohlrabi, sowie auch Gurken profitieren vom Basilikum.
Bohnenkraut wehrt die lästigen Blattläuse ab und kann mit allen Bohnenarten, Blattsalaten und Erdbeeren gemeinsam in ein Beet.
Borretsch fördert alle Pflanzen, die durch die fleißigen Insekten bestäubt werden, wie zum Beispiel Zucchini und Gurken.
Gartenkresse verträgt sich sehr gut mit Radieschen und mit allen Blattsalaten.
Dill fördert Kopfsalat, Gurken, Karotten und Zucchini, aber sollte niemals mit Tomaten zusammengepflanzt werden.
Kerbel fördert das Wachstum von Salat.
Lavendel passt gut zu Rosen, da dieses Duftwunder Lavendel Blattläuse abwehrt.
Majoran passt zu Karotten und Radieschen.
Petersilie ist ein Einzelgänger, aber in der Nähe Radieschen und Kartoffeln gedeiht Petersilie meist sehr gut.
Salbei fördert alles, was in einem Garten wächst und haltet vor allem – Schnecken fern.
Schnittlauch passt zu allen Kohlsorten, Blattsalate und Karotten.
Somit sind viele aromatische Kräuter ein Hochgenuss, nicht nur für den Gaumen, sondern auch für Gemüsebeete. Aber es ist immer wichtig bei der Bepflanzung von Kräutern, dass bei der Planung das Augenmerk darauf gerichtet wird, dass Kräuter, die zusammengepflanzt werden – auch zusammenpassen. Denn einjährige Kräutersorten bleiben gerne unter sich, wie auch die zwei- und mehrjährigen Kräuterstauden. In den unterschiedlichen Konstellationen ergänzen sich Kräuter optimal, sodass sich Kräuter untereinander oder bei anderen Pflanzen das Wachstum gefördert wird und ein Schutz stattfindet gegen Schädlinge und Krankheiten.
Der Artikel ist sehr interessant und motiviert mich heute noch Kräuter auf meinem Balkon zu pflanzen. Nun wird ja auch langsam das Wetter dafür besser. 🙂
Ich wusste gar nicht, dass sich nicht alle Kräuter vertragen.
Gut zu wissen.
Viele Grüße
Monica