igelhaus

Igelhaus: Der perfekte Unterschlupf für Igel in Ihrem naturnahen Garten

Haben Sie schon einmal einen Igel durch Ihren Garten huschen sehen? Diese stacheligen Gartenbewohner sind nicht nur niedlich anzusehen, sondern auch äußerst nützliche Helfer im Kampf gegen Schnecken und Insekten. Doch leider werden ihre natürlichen Lebensräume immer knapper. Ein Igelhaus bietet diesen bedrohten Tieren einen sicheren Rückzugsort und Überwinterungsmöglichkeit. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Igelhäuser und wie Sie den stacheligen Gartenhelfern ein artgerechtes Zuhause bieten können.

Was ist ein Igelhaus? Definition und Zweck

Ein Igelhaus ist ein speziell gestalteter Unterschlupf, der Igeln einen geschützten Raum zum Nisten, Überwintern und zur Aufzucht ihrer Jungen bietet. Im Gegensatz zu improvisierten Verstecken unter Laubhaufen oder Holzstapeln bietet ein gezielt eingerichtetes Igelhaus besseren Schutz vor Feuchtigkeit, Kälte und natürlichen Feinden.

igelhaus von innen

Der Hauptzweck eines Igelhauses besteht darin, den Igeln einen sicheren Ort für ihren Winterschlaf zu bieten. Während der kalten Jahreszeit, von November bis März, fallen Igel in einen Winterschlaf, bei dem ihre Körpertemperatur und Stoffwechselaktivität stark reduziert werden. In dieser verletzlichen Phase benötigen sie einen trockenen, gut isolierten und störungsfreien Unterschlupf.

  • Schutz vor Witterung – Ein Igelhaus bietet Schutz vor Regen, Schnee und Wind
  • Sicherheit vor Fressfeinden – Der spezielle Eingang hält größere Tiere fern
  • Nistplatz für die Jungenaufzucht – Weibliche Igel nutzen geschützte Räume für ihre Jungen
  • Tagesunterschlupf – Auch außerhalb des Winterschlafs suchen Igel tagsüber Schutz
  • Artenschutz – Igelhäuser helfen, den Bestand dieser bedrohten Tierart zu erhalten

Ein gut gestaltetes Igelhaus sollte mindestens 30 x 30 x 30 cm groß sein, um genügend Platz für einen ausgewachsenen Igel und sein Nestmaterial zu bieten. Der Eingang sollte etwa 10 x 10 cm messen – groß genug für einen Igel, aber zu klein für die meisten Fressfeinde.

Warum sind Igelhäuser wichtig für den Artenschutz?

Igel gehören zu den ältesten Säugetieren der Welt und haben sich seit über 15 Millionen Jahren kaum verändert. Doch heute sind sie zunehmend bedroht:

Bedrohungen für Igel

Igel in gefährlicher Umgebung mit Straßenverkehr und aufgeräumten Gärten ohne Unterschlupfmöglichkeiten
  • Verlust natürlicher Lebensräume durch Bebauung
  • Gefahr durch Straßenverkehr und Mähroboter
  • Zu aufgeräumte Gärten ohne Versteckmöglichkeiten
  • Einsatz von Pestiziden, die Nahrungsquellen vernichten
  • Klimaveränderungen, die den Winterschlafrhythmus stören

Schutzmaßnahmen durch Igelhäuser

Naturnaher Garten mit Igelhaus, Laubhaufen und insektenfreundlichen Pflanzen als idealer Lebensraum
  • Sichere Überwinterungsmöglichkeit in menschlicher Nähe
  • Geschützter Raum für die Aufzucht von Jungtieren
  • Förderung der Ansiedlung in naturnahen Gärten
  • Sensibilisierung für die Bedürfnisse der Tiere
  • Beitrag zur Erhaltung der lokalen Biodiversität

„Igel sind wichtige Bioindikatoren für die ökologische Gesundheit unserer Umgebung. Ein Garten, in dem sich Igel wohlfühlen, ist in der Regel auch ein Garten mit hoher Biodiversität und ökologischem Gleichgewicht. Mit einem Igelhaus schaffen Sie nicht nur einen Unterschlupf für die stacheligen Gäste, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz.“

Dr. Martina Weber, Wildtierbiologin

Materialien und Bauweisen: Natürlich vs. gekauft

Verschiedene Igelhaustypen nebeneinander: selbstgebautes Holzhaus, gekauftes Modell und natürlicher Unterschlupf aus Reisig

Natürliche Materialien für Igelhäuser

Für ein naturnahes Igelhaus eignen sich verschiedene Materialien besonders gut. Unbehandeltes Holz ist dabei die erste Wahl, da es atmungsaktiv ist und eine gute Isolation bietet. Wichtig ist, dass das Holz nicht mit giftigen Substanzen behandelt wurde. Alternativ können auch Ziegelsteine oder Natursteine verwendet werden, die eine gute Wärmespeicherung bieten und sehr langlebig sind.

Siehe auch  Die Pflanze 2019 ist die edle Kugeldistel

Kommerzielle Igelhäuser

Im Handel erhältliche Igelhäuser bestehen meist aus wetterfestem Holz oder Kunststoff. Sie bieten den Vorteil, dass sie speziell für die Bedürfnisse der Igel konzipiert sind und oft über durchdachte Details wie Labyrintheingang, Belüftung und Drainagesystem verfügen. Allerdings variiert die Qualität stark, weshalb beim Kauf auf robuste Verarbeitung und natürliche Materialien geachtet werden sollte.

Vorteile selbstgebauter Igelhäuser

  • Kostengünstig und mit einfachen Mitteln realisierbar
  • Individuelle Anpassung an den vorhandenen Gartenraum
  • Verwendung garantiert unbehandelter, natürlicher Materialien
  • Pädagogisch wertvoll als Familienprojekt
  • Größe und Isolierung frei wählbar

Vorteile gekaufter Igelhäuser

  • Professionelles Design mit durchdachten Sicherheitsmerkmalen
  • Sofort einsatzbereit ohne Bauaufwand
  • Oft langlebiger durch wetterfeste Konstruktion
  • Ästhetisch ansprechend für sichtbare Gartenbereiche
  • Häufig mit Zusatzfunktionen wie Futterstelle oder Beobachtungsmöglichkeit

Der ideale Standort: Wo platziert man ein Igelhaus optimal?

Igelhaus an einem idealen Standort unter Büschen, geschützt und mit natürlicher Umgebung

Die richtige Platzierung eines Igelhauses ist entscheidend für seinen Erfolg. Hier sind die wichtigsten Faktoren für einen optimalen Standort:

Ruhige, geschützte Lage

  • Abseits von Wegen und Spielbereichen
  • Unter Büschen oder an Hecken
  • Nicht in der prallen Sonne
  • Windgeschützt und regengeschützt

Trockener Untergrund

  • Leicht erhöhte Position
  • Nicht in Senken oder Mulden
  • Gute Drainage im Boden
  • Keine Staunässe möglich

Natürliche Umgebung

  • Nähe zu Nahrungsquellen (Insekten)
  • Zugang zu Wasser in der Umgebung
  • Natürliche Deckung durch Pflanzen
  • Ungestörter Zugang für Igel

Wussten Sie? Igel sind Gewohnheitstiere und kehren gerne zu bewährten Unterschlüpfen zurück. Ein einmal angenommenes Igelhaus kann über viele Jahre bewohnt werden. Daher lohnt es sich, bei der Platzierung besondere Sorgfalt walten zu lassen.

DIY-Anleitung: So bauen Sie ein Igelhaus selbst

Schritt-für-Schritt-Darstellung des Baus eines einfachen Igelhauses aus Holz

Ein Igelhaus lässt sich mit einfachen Mitteln selbst bauen. Hier finden Sie eine unkomplizierte Anleitung für ein funktionales Igelhaus:

Einfaches Holz-Igelhaus

  1. Besorgen Sie eine unbehandelte Holzkiste (z.B. Weinkiste) mit ca. 40 x 30 x 30 cm.
  2. Sägen Sie an einer Schmalseite eine Öffnung von 10 x 10 cm als Eingang.
  3. Bauen Sie einen ca. 25 cm langen Tunneleingang aus Brettern vor die Öffnung.
  4. Bohren Sie einige kleine Belüftungslöcher in die Oberseite.
  5. Dichten Sie das Dach mit wasserfester (ungiftiger) Dachpappe ab.
  6. Stellen Sie das Haus an einem geschützten Ort auf.
  7. Füllen Sie trockenes Laub, Stroh oder Heu als Nistmaterial ein.
Siehe auch  Winterstress und das im März...

Naturnahes Reisig-Igelhaus

  1. Sammeln Sie Äste, Zweige und Reisig aus dem Garten.
  2. Formen Sie einen Grundriss von ca. 50 x 50 cm mit größeren Ästen.
  3. Schichten Sie Reisig und Zweige zu einem Haufen auf.
  4. Lassen Sie an einer Seite eine Öffnung von 10 x 10 cm frei.
  5. Decken Sie den Haufen mit Laub und weiteren Zweigen ab.
  6. Beschweren Sie das Konstrukt mit einigen Steinen gegen Wind.
  7. Füllen Sie trockenes Laub als Nistmaterial ein.

Profi-Tipp: Der Labyrintheingang ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal! Er verhindert, dass Fressfeinde wie Füchse oder Katzen in das Igelhaus eindringen können. Bauen Sie daher immer einen abgewinkelten Eingang, der mindestens eine 90-Grad-Kurve enthält.

Kaufberatung: Worauf Sie beim Kauf eines Igelhauses achten sollten

igelhaus kaufen

Wenn Sie sich für den Kauf eines fertigen Igelhauses entscheiden, sollten Sie auf folgende Qualitätsmerkmale achten:

Eigenschaft Empfehlung Warum wichtig?
Material Unbehandeltes Holz, FSC-zertifiziert Natürlich, atmungsaktiv, frei von Schadstoffen
Größe Mindestens 40 x 30 x 30 cm Ausreichend Platz für Igel und Nistmaterial
Eingang Labyrintheingang mit mind. einer 90°-Kurve Schutz vor Fressfeinden wie Fuchs und Katze
Belüftung Kleine Belüftungslöcher im oberen Bereich Verhindert Schimmelbildung und Feuchtigkeitsstau
Dach Wasserdicht, abnehmbar Schutz vor Nässe, ermöglicht Reinigung
Boden Leicht erhöht oder mit Drainage Verhindert Eindringen von Bodenfeuchtigkeit
Verarbeitung Robust, splitterfrei, ohne scharfe Kanten Sicherheit für die Tiere, Langlebigkeit

Achtung: Viele günstige Igelhäuser erfüllen nicht die notwendigen Anforderungen für eine sichere Überwinterung. Achten Sie besonders auf ausreichende Größe, einen Labyrintheingang und wetterfeste, aber atmungsaktive Materialien.

Unsere Produktempfehlungen: Hochwertige Igelhäuser für Ihren Garten

Basierend auf unseren Erfahrungen und zahlreichen Tests empfehlen wir Ihnen folgende Igelhäuser, die sich durch besondere Qualität und Funktionalität auszeichnen:

Igelhaus 1

Hochwertiges Igelhaus aus langlebigem Holzbeton, ideal für die dauerhafte Ansiedlung von Igeln. Besonders wetterfest und mit durchdachtem Labyrintheingang.

  • Material: Holzbeton (atmungsaktiv und langlebig)
  • Größe: 44 x 33 x 28 cm
  • Besonderheit: Extrem langlebig (20+ Jahre)
  • Eingang: Perfekter Labyrintheingang gegen Fressfeinde
  • Preis: ca. 54 €

Igelhaus 2

Praktisches Igelhaus aus FSC-zertifiziertem Holz mit abnehmbarem Dach für einfache Reinigung und Kontrolle. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

  • Material: FSC-zertifiziertes Kiefernholz
  • Größe: 45 x 33 x 26 cm
  • Besonderheit: Abnehmbares Dach für einfache Reinigung
  • Eingang: Geschützter Tunneleingang
  • Preis: ca. 39  €

 Igelhaus 3

Besonders naturnahes Igelhaus mit traditionellem Reetdach, das sich harmonisch in den Garten einfügt und hervorragende Isolation bietet.

  • Material: Holzrahmen mit Reetdach
  • Größe: 50 x 39 x 26 cm
  • Besonderheit: Natürliches Reetdach für optimale Isolation
  • Eingang: Geschützter, verstärkter Eingang
  • Preis: ca. 59 €

Pflege und Wartung: So halten Sie Ihr Igelhaus in Schuss

Reinigung und Wartung eines Igelhauses im Frühjahr mit frischem Nistmaterial

Ein Igelhaus benötigt regelmäßige Pflege, um langfristig ein attraktiver und sicherer Unterschlupf zu bleiben. Hier die wichtigsten Pflegehinweise:

Siehe auch  So gestalten Sie ein vogelfreundlicher Garten – Teil 1
Zeitpunkt Pflegemaßnahme Wichtige Hinweise
Frühjahr (April/Mai) Hauptreinigung nach dem Winterschlaf Nur durchführen, wenn das Haus definitiv leer ist! Vorsichtig prüfen.
Spätsommer (August/September) Vorbereitung für den Winterschlaf Frisches Nistmaterial einfüllen, Umgebung prüfen
Herbst (Oktober) Letzte Kontrolle vor dem Winterschlaf Danach nicht mehr stören bis zum Frühjahr!
Ganzjährig Umgebungspflege Zugang freihalten, keine Pestizide in der Nähe verwenden

„Die wichtigste Regel bei der Pflege eines Igelhauses ist: Weniger ist mehr! Igel sind empfindlich gegenüber Störungen, besonders während des Winterschlafs. Eine gründliche Reinigung im Frühjahr und das Auffüllen mit frischem Nistmaterial im Herbst sind völlig ausreichend. Dazwischen sollte das Haus möglichst in Ruhe gelassen werden.“

Reinigungstipp: Verwenden Sie zur Reinigung nur heißes Wasser und eine Bürste. Verzichten Sie auf chemische Reinigungsmittel, da deren Geruch Igel abschrecken kann. Lassen Sie das Haus nach der Reinigung gut austrocknen, bevor Sie frisches Nistmaterial einfüllen.

Fazit: Ein Igelhaus – kleiner Aufwand, große Wirkung

Ein Igelhaus ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Maßnahme, um den bedrohten Stachelrittern in unseren Gärten zu helfen. Mit wenig Aufwand schaffen Sie einen sicheren Rückzugsort, der über viele Jahre von den nützlichen Gartenhelfern genutzt werden kann.

Ob selbstgebaut oder gekauft – wichtig ist vor allem die richtige Platzierung und der respektvolle Umgang mit den Tieren. Lassen Sie den Igeln ihren Raum und ihre Ruhe, besonders während der sensiblen Winterschlafphase. So tragen Sie aktiv zum Artenschutz bei und werden mit etwas Glück bald regelmäßig stachelige Besucher in Ihrem Garten beobachten können.

Helfen Sie den Igeln in Ihrem Garten!

Entdecken Sie unsere hochwertigen Igelhäuser und leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser faszinierenden Tiere.

Igelhäuser entdecken

Wann ist die beste Zeit, ein Igelhaus aufzustellen?

Die ideale Zeit für das Aufstellen eines Igelhauses ist der späte Sommer oder frühe Herbst (August/September). So haben die Igel genügend Zeit, den neuen Unterschlupf zu entdecken und als Winterquartier anzunehmen, bevor der Winterschlaf beginnt.

Sollte ich Igel füttern, die mein Igelhaus nutzen?

Eine Zufütterung kann besonders im Spätherbst und Frühjahr sinnvoll sein, wenn natürliche Nahrung knapp ist. Geeignet sind Katzenfutter (ohne Fischsorten), spezielle Igelfuttermischungen oder gekochtes Ei. Stellen Sie das Futter in sicherer Entfernung vom Igelhaus auf, um keine Fressfeinde anzulocken.

Wie erkenne ich, ob mein Igelhaus bewohnt ist?

Sichere Anzeichen für einen Igel im Haus sind Spuren im Eingangsbereich, verschobenes Nistmaterial oder leise Schnarchgeräusche während des Winterschlafs. Verzichten Sie auf direkte Kontrollen während der Winterschlafzeit, da jede Störung für die Tiere lebensgefährlich sein kann.

lese auch

wann blüht Holunder

Wann blüht Holunder?

Erfahren Sie alles über die Holunderblüte: wann blüht Holunder und wie man die Blütenzeit bestimmt, um den perfekten Erntezeitpunkt zu wählen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected !!