Der Herbst ist schon seit einer Weile da und nun heißt es an den Winterschutz für die Pflanzen zu denken. Auch der Bambus bedarf einiger besonderen Vorkehrungen um gut über den Winter zu kommen.
Wie beeinflusst die Außentemperatur den Bambus?
Nicht winterharte Bambusarten überleben nur kurzfristig bei Temperaturen die geringfügig unter den Gefrierpunkt fallen. Bedingt winterharte Sorten sollten auch an geschützten Plätzen stehen, dann vertragen sie über eine kurze Zeit -8° C bis -15°C. Bei längeren Kälteperioden können die Halme erfrieren und der Bambus wirkt krank. Im nächsten Frühjahr treibt die Pflanze jedoch erneut aus.
Winterharte Sorten überleben Temperaturen von -15°C bis -20°C. Blattschäden können allerdings auch bei diesen Sorten vorkommen.
Sehr wichtig ist für den Bambus der Standort und die Pflege während des Winters. Frisch ausgepflanzter Bambus ist während der ersten zwei Jahre empfindlich. Sie sind nicht ganz so winterhart, wie Pflanzen, die schon länger an einem Standort stehen.
Pflegefehler, die zu Schäden am Bambus führen!
Die meisten der Bambusarten, die in Deutschland angeboten werden, sind winterhart und vertragen Temperaturen von bis zu -25° C. Bambus verdunstet auch im Winter Wasser, weil er ein immergrünes Gehölz, ist. Wässern ist deshalb für diese Pflanzen wichtig, bei Kübelpflanzen sogar unerlässlich. Rollt der Bambus seine Blätter ein, so ist Wassermangel die Ursache. Aufgrund des Frostes kommt es im Winter zu Wassermangel beim Bambus. Nach dem ausreichenden Gießen rollen sich die Blätter wieder auf. Kann die Pflanze sich im gefrorenen Boden nicht mit Wasser versorgen, so vertrocknet sie. Man kann sagen Bambus erfriert nicht sondern vertrocknet infolge von Wassermangel! Bei längeren Frostperioden ist es also angeraten mit lauwarmem Wasser zu gießen um das Vertrocknen der Pflanze zu verhindern.
Woran erkennt man ob der Bambus im Winter Schaden genommen hat?
Es gibt drei charakteristische Schadbilder:
- Vertrocknete Blätter: Wenn die Blätter ihre grüne Farbe verlieren und dann abfallen, ist das noch nicht schlimm. Bei einem Neuaustrieb im nächsten Frühjahr treiben neue Blätter aus.
- Vertrocknete Halme, deren Farbe grau und fahl ist, sind auch nicht weiter tragisch: Die Halme werden durch neue Halme saftig grüne Halme, die aus der Wurzel heraus wachsen, ersetzt. Vertrocknete Halme können Sie einfach entfernen.
- Vertrocknete Wurzeln sind für Ihren Bambus ein fataler Schaden, der aber eher selten vorkommt. Er tritt beim Bambus auf, der im Kübel überwintert wurde oder bei unausgereiftem Bambus kurz vor Wintereintritt ausgepflanzt wurde.
Wenn die Pflanze nicht gänzlich tot ist, folgt ein schwacher Neuaustrieb im Frühjahr. Nach einem sehr langen oder besonders kalten Winter kann es bis zum Sommer dauern ehe die Bambuspflanze wieder grün und vollständig erholt wirkt.
Was tun um Winterschäden zu vermeiden?
Alle Bambusarten brauchen in kälteren Regionen die ersten drei Jahre einen extra Winterschutz. Die Pflanzen müssen erst an ihrem Standort gut einwurzeln, um die volle Winterhärte zu erreichen. Die Winterhärte ist stark vom Standort abhängig. Damit das Laub gegen kalte Winde, zu viel Sonne und vor zu viel Verdunstung geschützt ist, umwickelt man den Bambus am besten mit einem Winterschutzvlies von 85 Gramm/m². In warmen Winterwochen müssen Bambuspflanzen zusätzlich gewässert werden.
Bambus, verliert bis zum Winter einen Teil der Blätter und rollt sie im Winter vor der Verdunstung ein. Dann bedeutet diese Erscheinung keinen Wassermangel. Alle Fargesien werfen bis zum Winter einen Teil ihrer Blätter ab, bei gut eingewurzelten Pflanzen in der Regel um 30%. Im ersten Jahr können es bis zu 50% sein. Anfangs verfärben sich die Blätter gelblich, später gelb und fallen dann ab. Je weniger Blätter ein Bambus hat umso weniger Wasser benötigt die Pflanze. Auf der Seite http://www.bambushecken.de haben wir noch mehr Maßnahmen für den Winterschutz gefunden.
Winterschutz für Bambus im Garten
An einem sonnigen Standort kann die Pflanze mit einer Schilfmatte die mit trockenem Stroh aufgefüllt ist umwickelt werden. Vlies- oder Noppenfolie über den oberen Bereich gelegt, schützt zusätzlich. Diese Maßnahme ist bei den winterharten Arten nur in kälteren Regionen oder in den ersten 3 Jahren nötig. Den Wurzelbereich mit Stroh oder trockenem Laub abzudecken, reicht als Winterschutz nicht aus. Das benutzte Stroh und Laub muss trocken bleiben, um den Winterschutz zu gewährleisten.
Da die Bambusblätter an windigen und sonnigen Standorten während des Winters stark angegriffen werden können, ist es ratsam den Wurzelbereich in kalten Regionen mit Strohballen abzudecken und rundherum die Pflanze mit einer Schilfmatte oder einem Winterschutzvlies zu umwickeln. Die Pflanzen können mit Schattiergewebe oder mit Noppenfolie zum Schutz umwickelt werden. Eine zusätzliche Gabe von Mangan verabreicht im September sorgt für eine bessere Winterhärte. Im milden Klima ist bei winterharten Bambuspflanzen kein Winterschutz erforderlich.
Erfahrungsgemäß ist Schnee ist der beste Winterschutz. Lassen Sie den Schnee also liegen, am besten noch um den Bambus aufhäufen. Auch trockene Strohballen und ein Kaninchenzaun drum herum ist ein guter Frostschutz. Jutesäcke sollten nicht verwendet werden Sie saugen sich mit Wasser voll und halten dann die Kälte nicht weiter ab.
Ein sehr interessanter Artikel mit vielen wichtigen Fakten. Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, was ist, wenn es sich um eine Heckenpflanzung handelt – also mehrere Bambuspflanzen auf einigen Metern Länge gepflanzt werden. Wie kann man hier sinnvoll für Winterschutz sorgen, ohne im Extremfall die gesamte Hecke abzudecken?