Ein Sommer ohne Erdbeeren – unvorstellbar! Die roten Früchte sind das beliebteste Naschobst schlechthin und versüßen die warme Jahreszeit. Im besten Fall kommen die Erdbeeren allerdings nicht aus dem Supermarkt, sondern aus dem eigenen Anbau. Wie dieser gelingt und wie Sie die nächsten Sommer süße Erdbeeren ernten können, erfahren Sie hier.
Leichter als gedacht: Das müssen Sie über den Anbau von Erdbeeren wissen
Bevor Sie sich an den Anbau des Naschobsts wagen, sollten Sie schon einige Dinge darüber wissen. Doch die gute Nachricht vorweg: Erdbeeren sind flexibler als gedacht. So sind die heimischen Beeren einfach im Anbau und benötigen lediglich die übliche Kombination aus dem richtigen Boden, dem idealen Standort und dem passenden Zeitpunkt. Unter Berücksichtigung von diesen Dreien können Sie im Sommer dafür süße Früchtchen ernten. Dabei ist es nicht wichtig, ob Sie den Anbau am Balkon oder im Beet planen – mit ein paar Berücksichtigungen gelingt er.
Erdbeeren aus Samen ziehen?
Grundsätzlich, Erdbeeren selbst anbauen, ist natürlich auch aus ihren Samen möglich. Diese sitzen in Unmengen an der Haut und sind mit dem bloßen Auge erkenntlich. Allerdings bauen Sie Ihre Erdbeerkultur lieber über Ausläufer an. Denn Samen werden in der Regel nur dann verwendet, wenn eine bestimmte Sorte gezüchtet werden soll. Unabhängig davon nutzen Sie lieber Ausläufer aus vorangegangenen Anbauten, von Nachbarn oder aus dem Gartencenter.
Das A und O: der richtige Boden
Der richtige Boden ist für den Anbau von Erdbeeren unabdinglich. Passt den Früchten dieser nämlich nicht, wandern sie gerne auch weiter und bilden Ausläufer. Es ist daher wichtig, dass die Beschaffenheit und Nährstoffverfügbarkeit den Erdbeeren gerecht ist. Genaue Angaben lassen sich hier theoretisch nach einer Laboruntersuchung des Bodens machen – doch auf diesen Schritt können Sie gerne verzichten.
Grundsätzlich gilt, dass sowohl die wilde Walderdbeere als auch die klassische Gartenerdbeere einen typischen Waldboden bevorzugen. Denn selbst die Gartenerdbeere wurde ursprünglich aus wilden Erdbeeren gezogen. Dementsprechend bevorzugen Erdbeerpflanzen einen sauren und lockeren Boden. In Sachen Nährstoffe sind die Früchte dafür nicht heikel. Sie benötigen kein besonderes Angebot, während der Boden vor dem Aussetzen allerdings gedüngt werden sollte. Dabei sollten Sie ausnahmsweise aber keinen Gartenkompost verwenden. Dieser beinhaltet zu viel Salz, welche die Beeren nicht gut vertragen. Besser ist hier Laubkompost.
Der ideale Standort
Selbst in Sachen Standort haben Erdbeeren keine strikten Präferenzen. Während Halbschatten kein Problem darstellt, kommt ein sonniger Standort schlussendlich Ihnen zugute. Denn in der Sonne reifen die Erdbeeren besonders gut und werden aromatisch-süß. Doch nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität wird positiv beeinflusst. Denn je sonniger der Standort, desto mehr Blüten und Früchte bildet die Pflanze.
Doch Vorsicht: Bei stärkerer Sonneneinstrahlung müssen die Erdbeerpflanzen ebenso häufiger gegossen werden. Dabei macht es allerdings keinen Unterschied, ob Sie die Erdbeeren im Beet oder im Kübel gepflanzt haben. Geht es Ihnen lediglich um ein paar Früchtchen am Naschbalkon, können Sie den Anbau der Erdbeeren auch problemlos bei schattigen Verhältnissen wagen.
Der passende Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt spielt für den Ernteertrag eine wichtige Rolle. Denn er bestimmt ebenso, wie kräftig die Erdbeerpflanze wurzelt. Hierbei wird empfohlen, die Erdbeeren bereits im Spätsommer des Vorjahres zu pflanzen. Auf diese Weise entwickeln sich kräftige Stauden, welche im nächsten Sommer schöne Früchte hervorbringen. Handelt es sich allerdings um gesunde Pflanzen, ist auch eine Pflanzung im Frühjahr ab Mai meistens kein Problem. Grundsätzlich gilt aber, dass der Ertrag mit späterem Aussetzen immer spärlicher ausfällt.
Erdbeeren richtig setzen
Endlich ist es Zeit, die Erdbeeren zu setzen. Nachdem Sie die gewünschten Pflanzen besorgt und den Boden in den Wochen davor vorbereitet haben, können Sie die Erdbeeren nun pflanzen. Setzen Sie diese ins freie Beet, sollen die Reihen einen Abstand von 60 bis 90 Zentimeter haben, während innerhalb der Reihen 25 bis 30 Zentimeter Abstand herrschen können. Planen Sie den Anbau im Topf, reicht ein Exemplar mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern.
Beim Pflanzen selbst ist es wichtig, dass Sie die Erdbeerstaude nicht zu tief einsetzen. Jener Teil, in welchem die Wurzeln münden, das sogenannte Rhizom, sollte mit Erde bedeckt, aber nicht tief gesetzt sein. Die Herzblätter sollten wiederum klar hinausschauen. Andernfalls kann es zu Fäulnis kommen.
Tipp: Die Erde sollte beim Auspflanzen feucht sein, während es nicht zu heiß sein darf. So haben Sie die Basis für einen guten Ernteertrag.
Währenddessen: jäten und Co
Die Erdbeerpflanzen sind gesetzt und langsam nähert sich die Erntesaison. Bevor diese eintritt, sollten Sie sich allerdings weiterhin um die Erdbeeren kümmern. An einem sonnigen Standort darf die regelmäßige Bewässerung nicht vergessen werden. Etwaiges Unkraut können Sie zeitweise mit dem Harken entfernen. Sind die Pflanzen allerdings gut herangewachsen, wird es Zeit, auf die Knie zu gehen. Im Mai, also kurz vor der Erntesaison, können Sie den Boden unter den Erdbeeren mit Stroh auslegen. Dieser Strohboden unterdrückt Unkraut, schützt bedingt vor Schnecken und sorgt zudem dafür, dass tiefliegende Früchte nicht mit Sand in Verbindung kommen.
Zeit für die Ernte: das ist zu beachten
Haben Sie alles richtig gemacht, hängen im Juni rote, pralle Früchtchen von den Erdbeerpflanzen. Jetzt ist es Zeit, diese zu ernten. Wählen Sie hierfür keinesfalls einen feuchten Tag, sondern ernten Sie die Erdbeeren bestenfalls an einem trockenen Vormittag. Beachten Sie zudem, dass Erdbeeren nicht klimakterisch sind. Das bedeutet, dass sie nach dem Pflücken nicht nachreifen. Dementsprechend ernten Sie die Früchte erst dann, wenn kein weißer Rand mehr zu sehen ist und die Beeren schön rot sind.
Je nach Erdbeerart können Sie sich nun die nächsten Jahre auf die Erdbeersaison im Garten freuen. Wenn das Nährstoffangebot im Boden dann ausgeschöpft ist, gönnen Sie diesem eine Auszeit. Als Nachfolgepflanzen eignen sich Kresse, Knoblauch oder auch Lauch.