So erneuern Sie kahle Stellen im Rasen

Hier tobt das Leben!
Einerseits ist er der Stolz des Gärtners, andererseits wird keine Fläche so stark strapaziert wie der Rasen. Wenn kahle Flächen im Rasen entstanden sind, kann man diese ziemlich einfach mit Rasensaat reparieren. Dann schließt sich die grüne Fläche wieder vollständig – bis zur nächsten Reparatur.
Ausgerüstet mit Saatgut und Starterdünger sowie mit einem Vertikutierer und einem Holzbrett geht es an die Arbeit.

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So werden kahle Stellen erneuert

Eigentlich können die Kahlstellen über die gesamte Gartensaison hinweg ausgebessert werden. Dabei bieten sich die Frühjahrsmonate ab April und Mai an, um das Grün wieder aufzufrischen. Der reparierte Rasen hat dann ausgiebig Gelegenheit, seine neuen Wurzeln auszubilden. Im Herbst kann die Aussaat im September und auch noch im Oktober erfolgen. Wer die Kahlstellen im Herbst repariert, gibt dem Rasen den Winter über Gelegenheit, sich zu erholen.
Ein zu spätes Aussäen im Frühling bzw. bereits im Sommer kann den Nachteil haben, dass zwischen Juni und August manchmal Trockenheit herrscht oder aber sehr heftige Regenfälle und Hagel die Aussaat vernichten.
Zu beachten ist auch, dass die Nachttemperaturen zum Zeitpunkt der Reparaturaktion über einen Zeitraum von 7 bis 10 Tagen nicht unter 10 Grad sinken sollten, um der Rasensaat das Keimen zu ermöglichen.

rasen-duengenZuerst wird die komplette Rasenfläche kurz geschnitten. Moos und Unkräuter werden per Hand mit einem Vertikutierrechen oder mit einem elektrischen Vertikutierer entfernt. Durch das Vertikutieren wird der Boden gleichzeitig etwas aufgelockert, dann können die neuen Grashalme schneller Wurzeln treiben. Ist der Boden lehmig und schwer, kann zur besseren Dränage etwas Sand eingearbeitet werden. Bei sehr sandigen Böden bewährt sich das Beinmischen von Tonmehl immer wieder, weil die Speicherfähigkeit des Bodens für Nährstoffe und Wasser verbessert wird. Auch das Aufbringen einer dünnen Schicht neuer Komposterde ist empfehlenswert.
Das abgeschnittene Gras und sämtliches Unkraut werden vom Rasen entfernt, bevor die Reparaturaktion der kahlen Stellen beginnt.

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Clever ist, wer bei der Neuanlage seines Rasens etwas Saatgut für Ausbesserungsarbeiten beiseitegelegt hatte. So verwendet man dieselbe Saatgutmischung und erzielt letztendlich ein gleichmäßiges Erscheinungsbild.
Aber man kann auch spezielle Rasenmischungen kaufen, die für Reparaturen besonders geeignet sind. Den Reparaturrasen kann man per Hand ausstreuen, bei größeren Kahlstellen auf dem Rasen kann ein Streuwagen gute Dienste leisten. Damit kann die Saat schön gleichmäßig verteilt werden.
Um dem neu ausgebrachten Grassamen das Keimen und Anwachsen zu erleichtern, kann Starterdünger in der empfohlenen Dosierung auf der reparierten Fläche ausgebracht werden.
Jetzt kommt das Holzbrett zum Einsatz, denn der Samen muss etwas angedrückt werden, damit er beispielsweise durch starke Winde nicht verweht oder bei starken Regengüssen nicht ausgeschwemmt wird.
Zum Schluss wird die Reparaturstelle ausgiebig gewässert, damit die ausgebrachte Rasensaat gut keimen kann. Pfützen sollten dabei nicht entstehen, am besten benutzt man dazu einen Rasensprenger.
Die Rasenfläche sollte gleichmäßig feucht gehalten und einige Zeit nicht betreten werden.

Rasensonden und Rollrasen

Ärgerlich sind Kahlstellen an besonders sichtbaren Stellen der Rasenfläche. Hier bewährt sich das Einsetzen kompletter Rasensonden, die an weniger sichtbaren, abgelegenen Stellen ausgestochen werden. Die Entnahmestellen werden anschließend mit Reparatursaat versorgt.
Bei besonders großen Kahlstellen ist das Aufbringen neuen Rollrasens am besten.
Die Vorbereitung des Bodens bleibt sowohl bei Rasensonden als auch bei Rollrasen die Gleiche wie beim Aussäen von Reparaturrasen.

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Kontinuierliche Pflege

Nach zwei bis drei Monaten wird sich die reparierte Stelle regeneriert haben.
Ist das Gras etwa 10 Zentimeter gewachsen, kann es auf den Reparaturstellen zum ersten Mal zurückgeschnitten werden. Man führt einen Rückschnitt auf etwa 5 Zentimeter durch. Wenn dann der nächste Schnitt notwendig ist, kann man die ausgebesserten Stellen wie den übrigen Rest seiner Rasenfläche mähen und kontinuierlich auf die gleiche Weise pflegen. Regelmäßiges Düngen, Gießen und Vertikutieren sorgen dafür, dass keine neuen Kahlstellen entstehen.
Vorausgesetzt, das Leben tobt anderswo …

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3 Kommentare

  1. Mein Rasen sieht an einigen Stellen auch sehr schlimm aus. Ich hoffe ich finde noch ein paar Saatgutreste von damals. Habe schon bei vielen gesehen, dass der Rasen unterschiedliche Farbflecken hatte durch die verschiedenen Samen. Vielen Dank für die vielen guten Tipps!

  2. Danke für die Tipps! Wir haben uns jetzt auch so einen Streuwagen geholt und sind schon fleißig dabei unseren Rasen wieder in eine schöne Form zu bekommen. Vor allem das Wässern bereitet wegen der aktuell hohen Temperatur und dem wenigen Regen schon rech viel Arbeit!

  3. Ich hatte letzten Sommer besonders viele kahle Stellen durch das Vertikutieren. Viel Moos hatte sich zwischen dem Gras gebildet.
    Ein Nachbar hatte sich einen Roboter-Rasenmäher zugelegt und meinte, dass er seitdem kein Moos mehr in seinem Rasen hat, da der Rasen 2-3x wöchentlich gemäht wird und der Rasenschnitt zugleich als Dünger dient. Nach vielen Überlegungen habe ich mir auch ein Roboter-Rasenmäher zugelegt. Und tatsächlich habe ich gar kein Moos mehr im Rasen. Zudem ist er auch noch viel dichter und grüner geworden 🙂
    Falls ihr euch für Roboter-Rasenmäher interessiert, ist hier eine Informationsseite rund um das Thema: http://www.roboterrasenmäher.com

    Und Vielen Dank für die tollen Tipps hier auf deiner Seite!

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