Tomaten einfach selbst ziehen – ist kein Hexenwerk

Wer unter Ihnen seine Tomaten selbst zieht, hat nicht nur ein kostengünstiges Gemüse frisch zur Hand. Sie können auch sicher sein, dass Ihre selbst gezogenen Tomaten nicht mit Schadstoffen belastet sind. Da Tomaten aus Samen gezogen werden und aus jedem Samenkorn wächst ein mehrtriebiger Strauch und davon gibt es drei Varianten und das wären die Stabtomaten, Buschtomaten und die Zwergtomaten. Deshalb hier vorweg das kleine Lexikon über die Varianten an Tomaten.

Die Stabtomaten: Diese Variante heißt so, weil diese Tomate an einem Stab gebunden wird. Überlassen Sie diese Variante sich selbst, würde sie viele Triebe bilden und auf dem Gartenboden entlang wachsen. In unserer Region würde der Frost das Wachstum beenden und bis dahin hätte die Tomatenpflanze fast nur Blätter oder Triebe entwickelt. Da wir aber Früchte wollen, müssen Sie diese Variation zähmen. Deshalb müssen Sie dieser Tomate einen Stab als Stütze anbieten, damit diese Tomatenpflanze in die Höhe wächst und die Blätter auch genügend Sonne abbekommt. Sie müssen nur einen Trieb festbinden und alle andere müssen entfernt werden sowie müssen Sie die Seitentriebe ausgeizen. Im August wird die Spitze abgebrochen, damit diese Tomate ihr Wachstum einstellt und ihre komplette Energie in die Entwicklung der Früchte steckt.

Die Buschtomaten: Diese Variante an Tomaten wächst zwar wie Stabtomaten aber mit mehreren Trieben. Allerdings stellt die Buschtomate ihr Wachstum von selbst ein und die Triebe werden nicht länger wie einen Meter. Schon deshalb darf die Variation an Tomate einfach vor sich hin wachsen und Sie müssen diese auch nicht ausgeizen. Da Buschtomaten standfest sind, sollten Sie diese Variation in Form gestutzt werden. Andernfalls knicken diese Tomaten unter ihrem Gewicht ihrer Früchte ein.

Die Zwergtomaten: Diese Variation an Tomaten tragen nicht nur kleine Tomaten, sondern haben sehr viel Aroma und dadurch schmecken diese einfach nur lecker. Zwergtomaten wachsen wie Buschtomaten nur bleiben diese bedeutend kleiner und passen sogar in Balkonkästen. Manche Sorten wachsen in Ampeln oder überhängend. Auch die Zwergtomaten können ihre Früchte nicht alleine Tragen und benötigen daher eine Stütze.

So ziehen Sie Tomaten aus Samen selbst

Eine Direktaussaat im Beet im Garten kommt in unseren Breitengraden aufgrund des kühlen Klimas nicht infrage. Denn Tomatenpflanzen zählen zu den tropischen Gewächsen und daher werde die Samen nur dann keimen, wenn ihnen ein feucht-warmes Mikroklima geboten wird. Vorziehen gelingt ausgezeichnet auf der Fensterbank zu Hause oder in einem beheizten Gewächsaus und deshalb hier die Aussaattermine:

  • Im beheizten Gewächshaus ab Ende Februar
  • Auf der warmen Fensterbank ab Mitte März

Bewegen Sie sich in diesem Zeitpunkt mit dem Ziehen der Tomatensamen, sind die Pflänzchen bis Mitte Mai fit genug für ihren großen Umzug ins Beet. Wichtig ist, dass Sie das Vorziehen nicht zu früh starten, denn sonst drohen die Keimlinge zu vergeilen. Warten Sie zu lange, ist das Zeitfenster bis zur Reife der Tomaten nur kurz geöffnet.

Aus winzigen Samen werden so kräftige Keimlinge

Schon die Herkunft von Tomatenpflanzen deuten es bereits an, ausreichend hohe Temperaturen sind wichtig sowie helle Lichtverhältnisse bilden das Fundament für eine erfolgreiche Aufzucht. Und so versetzen Sie ihre Tomatensamen in eine freudige Keimlaune:

  • Das Saatgut im warmen Wasser einweichen (Kamillentee oder Knoblauchbrühe).
  • Das Saatgefäß füllen mit nährstoffarmer Erde.
  • Samen mit einer kleinen Pinzette im Abstand von drei Zentimetern verteilen.
  • Hauchdünn Substrat oder auch Sand über sieben und danach besprühen.
  • Schale oder Töpfe im Gewächshaus oder auf der Fensterbank aufstellen und mit Folie überziehen.
  • Das Saatgut an einem halbschattigen Platz platzieren.

Eine gute Keimtemperatur pendelt zwischen 20 und 24 Grad Celsius und halten Sie das Saatgut konstant leicht feucht und lüften Sie das Gewächshaus beziehungsweise die Abdeckung täglich – denn sonst kann Schimmel entstehen. Angesichts dieser optimalen Bedingungen setzt die Keimung in circa 11 bis 14 Tage ein. Erkennen können Sie dies anhand zweier Keimblätter, die sich aus dem Samen langsam schieben.

Ein gutes Vorziehen mündet über ein tadelloses Pikieren

Ihre selbst hervorgelockten Keimlinge möchten es jetzt ein wenig kühler und auch heller. Die Abdeckung müssen Sie entfernen, da sich das erste echte Blattpaar schnell gedeiht. Darüber hinaus herrscht in wenigen Tagen eine drangvolle Enge im Saatgefäß und es wird Zeit, dass die zarten Pflänzchen pikiert werden. Und das funktioniert so:

  • Kleine Töpfe 4-5 Zentimeter mit leicht gedüngter Pikiererde füllen.
  • In der Mitte eine kleine Mulde anlegen.
  • Mit einem Pikierstab die zuvor gewässerten Keimlinge vorsichtig herausheben.
  • In die kleinen Töpfe einsetzen bis zu den Keimblättern.

Im letzten Arbeitsschritt füllen Sie die restliche Erde ein und drücken sei ganz vorsichtig ein wenig ein sowie besprühen Sie die Keimlinge mit Wasser an. Tomatenpflanzen egal welche Variation, die Sie nach dieser Anleitung selber ziehen, sind sehr gut gerüstet für ein prächtiges Wachstum im Garten – ab Mitte Mai. Sie sehen, dass Sie Ihre Tomaten ganz einfach selber ziehen können und bekommen dafür gesunde Tomaten – ohne jegliche Giftstoffe, die einfach lecker schmecken.

Weitere Tipps und Inspiriationen findet Ihr auch zukünftig auf diesem neuen Gartenblog.

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