Heckenpflanzen im Vergleich: Immergrün oder doch lieber laubabwerfend?

Hängematte unter Obstbäumen, Aufstellpool und eine kleine Fasssauna – der eigne Garten ist eine Wohlfühloase. Wenn nur die neugierigen Nachbarn nicht wären… Natürlichen Sichtschutz mit Mehrwert für Insekten und Vögel bieten Hecken. Ob immergrün oder laubabwerfend – alle Pflanzen haben Vor- und Nachteile!

Immergrüne Heckenpflanzen sind auf den ersten Blick vorteilhaft, weil sie das ganze Jahr über dicht belaubt und schützen damit vor fremden Blicken. Anders laubabwerfende Hecken: Im Winter kahl, geht der Blick durch das Astwerk hindurch. Das Laub muss im Herbst zusammengefegt und entsorgt werden.

Welche Arbeiten sind überhaupt mit Hecken verbunden?

Zuerst einmal unterscheiden wir zwischen Nadelgehölzen und Laubhecken. Aber sowohl Nadelhölzer als auch Laubgehölze können immergrün sein oder laubabwerfende Hecken. Immergrün bedeutet nur, dass Nadeln oder Blätter im Herbst an den Ästen verbleiben. Laubabwerfende Hecken werfen zwischen Spätsommer und Winter die Nadeln oder Blätter ab. Die Pflanzen ziehen sich in sich selbst zurück und tanken Kraft für die nächste Blühphase.

Rotbuchenhecke
Rotbuchenhecke

Abgeworfenes Laub bieten zwar vielen Tieren ein warmes, sicheres Winterquartier. Alles sollte aber trotzdem nicht liegen bleiben, denn in den langsam verrottenden Haufen wachsen auch Pilze besonders gut.

Schneiden

Damit die Hecken gesund und in Form bleiben, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Auch der zur Verfügung stehende Platz spielt hier mit rein. Schnellwachsende Hecken sind zwar eine tolle Sache, weil sie schon in kurzer Zeit nach dem Anpflanzen Sichtschutz bieten. Aber eben weil diese Hecken so schnell wachsen, müssen sie auch häufiger geschnitten werden. Wichtig zu wissen: Hecken dürfen nicht immer nach Belieben geschnitten werden.

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Gießen

Alle Hecken müssen zumindest hin und wieder gegossen werden. Bei immergrünen Gehölzen ist das aber auch im Winter nötig. Denn über Blättern und Nadeln verdunsten die Hecken viel Feuchtigkeit. Bei Bodenfrost können die Wurzeln jedoch kein Wasser aus dem Boden aufnehmen. Die Pflanzen vertrocknen, wenn es im Winter zu kalt ist – oder sie werden entsprechend gepflegt. Besonders durstige Pflanzen könnten es künftig im Sommer schwer haben. Denn bei anhaltender Trockenheit dürfen die Kommunen Bewässerungsverbote verhängen.

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Laub einsammeln

Zugegeben: Bei immergrünen Hecken entfällt diese Arbeit. Bei allen laubabwerfenden Hecken muss das Laub im Herbst eingesammelt und entsorgt werden. Ein kleiner Haufen in einer versteckten Ecke darf bleiben, um Tieren einen Winterunterschlupf zu gewähren.

Düngen

Natürlich sind manche Heckenpflanzen anspruchslos und wachsen einfach, weil der Standort stimmt und die Erde genügend Nährstoffe enthält. Oft ist das nicht der Fall, dann muss artspezifisch gedüngt werden. Welche Nährstoffe die braucht und wie häufig gedüngt werden sollte, kann beim Fachhändler erfragt oder im Internet nachgeschlagen werden. Vorsicht beim Düngen mit Kompost und Bokashi: Auch hier können Nachbarn aufgrund der Geruchsbelästigung einschreiten!

Viel wichtiger: Mindestabstände zum Nachbargrundstück beachten!

Natürlich gilt auch hier: Wo kein Kläger, da kein Richter. Da aber nicht alle Nachbarschaftsverhältnisse freundschaftlich verlaufen, sollte man sich vor Bepflanzen der Grundstücksgrenze erkundigen, wie die gesetzliche Lage ist. Die einzelnen Bundesländer haben für die unterschiedlichen Heckenpflanzen ganz klare Vorgaben gemacht, wie weit die Hecken vom Nachbargrundstück entfernt sein müssen. In NRW beispielsweise variieren die Abstände je nach Art der Heckenpflanze zwischen 0,50 und 2,00 Metern. Kein Platz im Garten? Wenn es nur um die Terrasse geht, lässt sich der Sichtschutz auch anders umsetzen.

Warum für eines entscheiden? Mischen!

Schauen wir uns in der Natur um, stellen wir fest: Es gibt eigentlich keine Monokulturen. Immergrüne Pflanzen wachsen eigentlich in jedem Lebensraum mit laubabwerfenden Pflanzen in harmonischer Gemeinschaft. Warum sollte man also für die Hecke im eigenen Garten auf die Vorzüge der einen oder der anderen Pflanzenart verzichten? Bei einer gemischten Bepflanzung fällt weniger Düngearbeit an, weil die Pflanzen sich gegenseitig ergänzen. Im Herbst muss weniger Laub entfernt werden, dafür bleibt auch in der kalten Jahreszeit der Sichtschutz erhalten.

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