Die Grillsaison befindet sich auf ihrem Höhepunkt – und das bedeutet für viele Grillmeister: Kohlen schleppen! Denn die Holzkohle oder entsprechende Briketts sind nun einmal die schwerwiegende Grundlage für einen gelungenen Grillabend. Es sei denn, man erspart sich die ständige Schlepperei – und setzt auf eine Alternative: den Gasgrill. Dessen Propan- oder Butangasflaschen sind ein gutes Stück leichter als die meisten Kohlesäcke und haben vor allem den Charme, dass sie nachfüllbar sind. Allerdings ist das Grillerlebnis mit Gasgrills auch etwas anders als mit Holzkohle-Modellen. Denn zum einen entwickelt sich weniger Rauch, zum anderen fällt aber auch der oftmals so beliebte rauchige Geschmack weg, den die Holzkohle dem Grillgut verleiht.
Funktionsweise und Modelle
Die Gasgrills beziehen ihre Power aus einer mittels Schlauch angeschlossenen Gasflasche. Damit kommen sie wesentlich schneller in Gang, als ihre Holzkohle-Counterparts. Unter dem Grillrost sind häufig Lavasteine oder Keramik-Briketts angebracht, die das herunter tropfende Fett aufnehmen – so dass beim Grillen mit Gasgrills nur wenig gesundheitsschädliche Stoffe entstehen. Es gilt allerdings, darauf zu achten, dass die Gasflaschen nur stehend genutzt und gelagert werden dürfen und vor Wärmequellen geschützt aufgestellt werden müssen.
In den Modellen gibt es eine riesige Bandbreite, die alle Bedürfnisse abdeckt – vom Grillabend auf dem Balkon des Singlehaushalts bis zum Gartenfest im großen Familienkreis. Kleine Laptop-Grills und kompakte Kugelgrills sind da genauso zu haben, wie meterlange Profi-Modelle mit verschiedenen Rosten. Entscheidend für die Leistungsfähigkeit ist zum einen die Anzahl der Brenner in einem Gasgrill – und zum anderen natürlich die Größe des Grillrosts. Geräte mit mehreren Brennern – bis zu sechs Brenner in einem Gasgrill sind durchaus möglich – haben den Vorteil, auf dem Gerät unterschiedliche Temperaturzonen für verschiedenes Grillgut schaffen zu können. So lässt sich vom Gemüse und Brot über Fisch bis hin zu saftigen Steaks und knackigen Würstchen alles gleichzeitig genau auf den Punkt zubereiten.
Die einzelnen Modelle unterscheiden sich natürlich in der Größe – vor allem die Gasgrills mit mehreren Brennern sind recht platzraubend und entsprechend sperrig. Dadurch lassen sie sich schwer transportieren, haben aber oftmals den Vorteil, sämtliches benötigtes Equipment bereits mitzubringen. Denn die großen Gasgrills kommen meist komplett mit Grillwagen, welche mit Warmhalterosten, Unterschränken, Klapptischen und sogar Besteckhaltern ausgerüstet sind. Es zeigt sich also: Vor allem die großen Gasgrill-Varianten eignen sich für High-End-Grillabende, bei denen sowohl die verschiedensten Gerichte zubereitet als auch viele Personen komfortabel versorgt werden sollen.
Um übrigens den geschmacklichen Effekt eines Holzkohlegrills zu simulieren, gibt es für Gasgrills so genannte Wood Chips, die mit auf den Grill kommen und extra dafür gedacht sind, ein wenig Holzkohle-Aroma ins Fleisch zu bringen.
Vor- und Nachteile der Gasgrills
Gasgrills erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weil sie das Grillen zu einer saubereren Angelegenheit machen, als mit den Holzkohle-Modellen. Doch natürlich gilt es, die Vor- und Nachteile abzuwägen, um zu entscheiden, ob ein Gasgrill für die ganz persönlichen Bedürfnisse und Grill-Gewohnheiten passt.
Vorteile:
– Anzünden sehr einfach – durch so genannte automatische Piezo-Zündung
– schnelleres Aufheizen – kaum Vorheizzeit
– höhere Temperaturen möglich, die konstant gehalten werden
– schnelle Regelungsmöglichkeiten durch Dreh-Regler
– nahezu rauchfreies Grillen
– einfachere Reinigung als Holzkohlegrills
– breite Modell-Varianz für alle Bedürfnisse
Nachteile:
– sperrige Modelle
– hohes Gewicht der Grills
– höherer Preis als Holzkohlemodelle
– kein Holzkohlegrill-Geschmack im Fleisch
– angesammeltes Fett bei manchen Modellen schwer zu entfernen
In Abwägung der Vor- und Nachteile ergibt sich also ein Bild, das vor allem eines besagt: Beim Kauf sollte ein Gasgrill nicht nur genau in Augenschein genommen und auf seine Bedienung hin geprüft werden – sondern auch direkt getestet werden. Nur so lässt sich bei der Vielfalt der Geräte einerseits und der ungewohnten Bedienungsart andererseits zufriedenstellend feststellen, ob ein solches Gerät für die eigenen Bedürfnisse passt. Führender Hersteller aus Deutschland ist übrigens die Firma Weber, die zahlreiche Geräte in dieser Sparte anbietet.
So grillt man richtig:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=vahJQ5O60Co[/youtube]Preise für Gasgrills
Die Preise für Gasgrills variieren natürlich je nach Modell – liegen jedoch insgesamt über denen für Kohlegrills. Ein neuer Gasgrill sollte deshalb als Investition in sauberes und langfristig gesundheitlich bedenkenloseres Grillen gesehen werden. Denn wenn man einmal die ebenfalls mittels Gas betriebenen Camping-Grills für um die 50 Euro außen vor lässt, sind selbst die kleinsten Modelle für Balkon oder Terrasse kaum unter 150 Euro zu haben. Für komplett ausstaffierte Profi-Gasgrills kann es dann schon über Tausend Euro gehen. Diese Kategorie an Grills eignet sich deshalb vor allem für all jene, die viel und gern grillen – und dabei oft Gesellschaft haben, die sie variationsreich mit den verschiedensten gegrillten Leckereien verköstigen wollen.
Auch an die Kosten für das Gas sollte gedacht werden: Zur Anschaffung einer gefüllten Gasflasche kommen zirka 40 Euro auf den Nutzer zu, für das Nachfüllen dann je nach Flaschengröße zwischen zehn und 20 Euro. Empfehlenswert ist übrigens, sich lieber zwei kleine Flaschen á fünf Kilo anzuschaffen, anstatt einer zehn-Kilo-Flasche. Damit hat man immer eine Flasche in Reserve und kann nicht plötzlich ohne Gas dastehen.
Alles in allem sind Gasgrills also durchaus empfehlenswerte Alternativen zu den Holzkohle-Grills, sind jedoch etwas preisintensiver und sperriger – gleichzeitig aber gesünder und reinigungs-unaufwendiger als die Kohlegrills.
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Seit diesem Sommer nutzen wir auch einen Gasgrill und sind ziemlich begeistert. Alles was wir auf den Grill legen scheint zu gelingen, das Grillen geht sehr schnell und vor allem ohne Rauch von Statten. Der Elektrogrill kommt seither nur noch eher selten zum Einsatz (wenn es einmal richtig schnell gehen soll, inkl. dem Saubermachen danach).