Rasen ist nicht gleich Rasen

Verschiedene Rasensorten und das richtige Anlegen

Ein schöner, dichter und sattgrüner Rasen ist eine Zierde für jeden Garten, erfordert jedoch einiges an Planung und Pflege. Bereits der Standort und die Rasensorte spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Im Gegensatz zum fertigen Rollrasen, der in langen Bahnen verlegt wird, ist die klassische und kostengünstigere Variante einen Rasen neu anzulegen die Aussaat. Alte Rasenflächen sollten zuvor gründlich umgegraben und mit Kalk angereichert werden. Sofern der Boden zu Staunässe neigt, kann es sinnvoll sein Sand und Kompost einzuarbeiten. Die Samen werden am besten mit einem Streuwagen gleichmäßig verteilt und mit der obersten Erdschicht vermischt. Anschließend sollte der Boden verdichtet und ständig feucht gehalten werden.


perfekter-rasenNicht allein von der Qualität des Saatguts hängt sein Wachstum ab, auch die richtige Wahl der Rasensorte ist entscheidend. Für den heimischen Garten kommen entweder ein repräsentativer Zier- oder ein strapazierfähigerer Gebrauchs-, beziehungsweise Spielrasen in Frage. Auch für schattigere Flächen gibt es spezielle Rasenmischungen.

Die richtige Rasenpflege

Zur richtigen Pflege gehört es selbstverständlich den Rasen regelmäßig zu Mähen. Nur so wird ein schöner und dichter Wuchs garantiert. Je nach Witterung kann er zum ersten Mal im April gemäht werden. Damit der Rasen dichter wird, sollte dies mindestens einmal die Woche geschehen.
Im Regelfalle sollte ein Zierrasen auf eine Höhe zwischen 2,5 und 4 Zentimetern abgemäht werden, jedoch sollte man nie mehr als ein Drittel seiner Halmhöhe abschneiden, da ansonsten sein Vegetationspunkt beschädigt wird und er sich nicht so schnell erholen und weiter wachsen kann. [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=yXm2Q8nVgP0[/youtube]Wurde der Rasen längere Zeit gar nicht gemäht, ist es daher sinnvoll ihn in mehreren Schritten zu mähen. Bleibt es längere Zeit sehr warm und trocken, sollten die Halme etwas höher stehen gelassen werden, damit der Boden vor Austrocknung geschützt wird. Liegt der Rasen im Schatten, sollte er ebenfalls etwas weniger stark gekürzt werden, damit er mehr Sonnenlicht aufnehmen kann. Die optimale Tageszeit zum Rasenmähen ist der frühe Abend, da es nicht mehr heiß ist und der Rasen dennoch trocken ist. Nur trockene Halme können sauber abgeschnitten werden.
Zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils 45 Minuten sollte der Rasen bewässert werden, bei großer Hitze oder Trockenheit auch häufiger.
Wird der Rasen nicht regelmäßig vertikutiert verdichtet er sich und der entstandene Rasenfilz hemmt das Wachstum, sodass er undicht wird und seine Trittfestigkeit verloren geht.

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Das Vertikutieren dient der Durchlüftung Bodens und sorgt gleichzeitig dafür, dass er genügend Wasser aufnehmen kann. Abgeschnittene Halm, die nicht abgehakt wurden können darüber hinaus besser zersetzt werden.
rasen-maehenUm den Rasen zu Vertikutieren, muss er zuvor gemäht werden. Je nach Rasengröße, Ausmaß der Verfilzung und Bodenverdichtung gibt es unterschiedliche Geräte zum Vertikutieren. Das Sortiment reicht von einfachen Handvertikutierern über Elektro- und Benzinvertikutierer bis hin zu Aufsitzrasenmähern, die über eine Vertikutierfunktion verfügen. Alle Arbeiten jedoch nach dem gleichen Prinzip und bringen senkrechte, sich drehende Messer in den Boden ein, wobei auch hier die Tiefe mit Bedacht gewählt werden sollte, um den Boden nicht über Maß zu beschädigen. Der Rasen sollte daher auch nur ein bis maximal zwei Mal im Jahr vertikutiert werden, da anderenfalls die Grasnarbe zu stark beschädigt wird und sich nicht erholen kann.
Sobald der Boden im Frühjahr nicht mehr gefroren ist kann der Rasen zum ersten Mal vertikutiert werden. Je nach Beschaffenheit kann dies im Herbst noch einmal wiederholt werden. Nach dem Vertikutieren benötigt er ein paar Wochen Schonung, sodass sich die Sommermonate nicht anbieten, falls der Rasen intensiver genutzt wird.
rasen-harkenNach dem Vertikutieren sieht der Rasen zerzaust und zerrupft aus. Viel Unkraut und Moos führen zudem zu Kahlstellen im Rasen, die eine Nachsaat erforderlich machen. Zu diesem Zweck gibt es speziellen Regenerationssamen, der Lücken schnell schließt. In einem solchen Fall wäre der Mai der günstigste Monat für das Vertikutieren, da in diesem Zeitraum der Rasenwuchs am intensivsten ist. Startdünger sorgt dafür, dass sich der Beschädigte Rasen schneller erholt und anwächst.

Das optimale Düngen des Rasens

Als Faustregel gilt es den Rasen im Frühjahr, im Sommer sowie im Herbst zu düngen. Ist der Rasen jedoch grün und dicht, ist eine Düngung nicht notwendig, da er nur so viele Nährstoffe aufnimmt, wie er benötigt. Ein Großteil würde ungenutzt im Boden versickern und unnötig das Grundwasser belasten, zumal zu viel oder falsch ausgebrachter Dünger den Rasen eher schädigt als unterstützt. Ein blass grüner, gelblicher oder lückenhafter Rasen deutet hingegen auf einen Nährstoffmangel hin.
Grundnährstoffe für einen gesunden Rasen sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. naturwieseEine richtige Zusammensetzung des Düngers ist wichtig, weswegen sie auch speziell auf Rasen und Jahreszeit abgestimmt sein müssen. Im Handel werden diverse Rasendünger (Start-, Frühjahrs-, Herbstdünger, Spezialdünger bei Nährstoffmangel etc.) angeboten. Für Rasenflächen bietet sich im Allgemeinen Langzeitdünger an, bei dem die Nährstoffe langsam und gleichmäßig abgegeben werden. Dünger wird am besten in den Abendstunden, wenn in der Nacht oder den Morgenstunden Niederschläge angekündigt sind, ausgebracht, da intensive Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen der Blätter führen kann. Am gleichmäßigsten wird es mit Hilfe eines Streuhwagens.

© Horticulture – Krawczyk-Foto – photolens – Fotolia.com

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7 Kommentare

  1. Danke für den informativen und tollen Beitrag! Wir haben unser Haus erst seit kurzem und ich bin noch total unerfahren, wenn es um die Bearbeitung und Pflege des Gartens geht. Umso glücklicher bin ich, dass solche tollen Artikel existieren. 🙂 Wir haben uns damals für Rollrasen entschieden, doch das Verlegen hat alles andere als gut funktioniert, aber naja, aller anfang is schwer, oder? Ich bin schon gespannt, wie sich der Rasen im nächsten Jahr entwickelt….

  2. Den richtigen Rasen zu wählen ist wirklich schwer. Vorallem aber wenn man nur eine kleine Rasenfläche hat, wie ich eine Dachterrasse… deshlab habe ich mich für Kunstrasen entschieden! Vielleicht ist dass ja auch noch für ein paar von den Lesern interessant?

  3. Klasse Infos! Mussten uns, wie mein Vorredner, auch aufgrund von Platzmangel für Kunstrasen entscheiden. Anfangs war ich noch skeptisch, doch nach den Jahren gewöhnt man sich dran. Mitte des Jahres ziehen wir endlich in unser Haus und hierbei werden mir deine Tipps sehr nützlich sein 🙂

  4. Ich weiss ja nicht, ich finde es geht doch nichts über echten Rasen, Kunstrasen kenne ich vom Fußball her, klar die Plätze und der Rasen haben sich über die letzten Jahre deutlich verbessert und man muss nicht mehr den Rasen mähen. Aber ob ich nun den Kunstrasen pflegen muss, was ihr ja sicherlich auch macht oder eben meinen echten Rasen mähe, dünge und schneide ist für mich am Ende kein Unterschied und ich würde mich hier ganz klar für den echten Rasen entscheiden.

  5. Sehr ausführlicher und informativer Bericht, dem kaum noch was hinzuzufügen ist – vielen Dank!
    Als kleine Ergänzung hätte ich zum Thema Düngen noch anzumerken, dass Mulchen eine sehr gute Alternative ist, durch die kaum bis gar nicht mehr ein Einsatz weiterer Düngemittel nötig ist. Hierzu gibt es übrigens eine sehr interessante Langzeitstudie, die von Viking in Aufrag gegeben wurde und sich mit den Langzeitwirkungen des Mulchens auseinander gesetzt hat. In einem 4-jährigen Langzeitversuch wurde eine Rasenfläche in zwei Teile unterteilt, eine wurde ausschließlich gemulcht und die andere mit konventionellem Dünger gedüngt. Die Studie hat ergeben, dass die gemulchte Rasenfläche im Vergleich zum herkömmlich gedüngten Rasen sowohl in der Vegetationsperiode als auch in der Ruhezeit deutlich vitaler und gleichmäßiger aussah und ein satteres Grün aufwies.

  6. Danke für die Hilfreichen Tipps bezüglich des richtigen Anlegens , gerade das Optimale Düngen des Rasens ist sehr Wichtig um Langfristig einen Schönen Rasen bei sich im Garten zu haben . Wenn man dann noch die passenden Gartengeräte zu Verfügung hat dann macht es sogar ein haufen Spaß im Garten zu Arbeiten.

  7. Hallo,
    echt ein toller Artikel . Als Hausbesitzer fällt es einem nicht immer leicht auf alle Dinge zu achten die den Rasen angehen und bis jetzt war ich immer der Meinung, dass ich schon alles wüsste. Doch nach diesem Artikel wurde ich eines besseren belehrt. Ich habe erstmal gesehen wieviele Fehler man überhaupt machen kann und bin um viele Erfahrungen reicher geworden. Ich danke für diesen excellenten Artikel. Viele Grüße Peter Reck

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