Der König unter den Zäunen: der Schmiedezaun

Schmiedezäune – eine Hommage an Barock, Rokoko und die Biedermeierzeit

Ende des 16. Jahrhunderts erblühte das Kunsthandwerk, mit reichen Verzierungen verdeutlichten Schmiedeeiserne Zäune damals wie heute die gesellschaftliche Stellung. Sie waren damals ausschließlich den adeligen Schlossherren und reichen Bauern vorenthalten. In den Gärten der Biedermeierzeit, nach dem Aufstieg des Bürgertums, kehrten solcherart Statussymbole auch in bürgerliche Gärten ein – wurden aber in dieser Epoche aufgrund des zeitsparenden und günstigeren Herstellungsverfahrens vornehmlich aus Gusseisen gefertigt. Das damals verwendete Metall ist heute häufig in Betonfundamenten zu finden, wo es aus privater Hand im Laufe der „Metallspenden“ während des Krieges vor dem Zugriff der Rüstungsindustrie bewahrt worden ist. Die Schmiedekunst, welche in der Fertigung von Schmiedezäunen seine Anwendung findet, ist ein uraltes Handwerk. Seine Wurzeln finden sich in der Bronzezeit.

Alte Kunst neu perfektioniert

Seitdem es Zäune aus Schmiedeeisen gibt, haben sich im Laufe der Zeit einige Neuerungen in der Fertigung dem alten Wissen angeschlossen. In der Oberflächentechnik werden hochmoderne Verfahren wie die Pulverlackbeschichtung und die Feuerverzinkung, oder Galvanisierung und Verchromung praktiziert, die dem Zaun eine deutlich höhere Haltbarkeit verleihen. Hier ergibt sich ein riesiger Vorteil, denn einen regelmäßigen Anstrich hat ein solches Fabrikat nicht nötig – es überdauert auch so, ohne zu korrodieren. Auch durch Farbe mit Hammerschlageffekt, sandstrahlen, Ätzung, Bläuung und Vergoldung sowie spezielle Legierungen können optisch ansprechende Effekte erzielt werden. Cortenstahl bildet beispielsweise mit den Jahren eine wunderschöne Rostpatina, die Korrosion ist aber nur oberflächlich. Eine absolut witterungsresistente Version des Zaunkönigs ist der Alu- Schmiedezaun. Er kann in den verschiedensten Farben anodisiert (eloxiert) und damit vor Korrosion geschützt werden. Auch der Cortenstahlzaun ist eine Klasse für sich, eine hierfür wie geschaffene Kunst der Stahlschnitt. Hierbei können in Stahlblech Buchstaben, Formen und Muster geschnitten werden. In diesen Ausschnitten können Glaseinlagen eine wunderschöne Zierwirkung haben.

Individuelles Design

Der Formgebung des Schmiedezauns sind praktisch keine Grenzen gesetzt, je nach Kunstfertigkeit des Schlossers und Budget kann man je nach Belieben auf florale Muster, Schnörkel, Gittereinlagen, Schuppengeflecht, Spitzaufsätze oder moderne Schlichtheit zurückgreifen. Auch Glaseinsätze oder eingefügte Holzelemente können ein schöner Blickfang sein. Interessante abstrakte Kreationen in Richtung Moderne finden ebenso immer wieder Anklang. Als Statement für solides Handwerk und Beständigkeit, fügt sich ein formschöner
Schmiedezaun als erstes Highlight vor dem Betreten des Gartens zum Beispiel perfekt in eine Gestaltung aus Kleinsteinpflaster, einer immergrünen Kirschlorbeer- oder Glanzmispelhecke und einem passenden Mauersockel ein. In den Zaun lassen sich Torbögen, Briefkasten und automatische Schiebetore sowie gestalterisch interessante Fenster aus Spiegeln stilsicher einflechten. Auch als Beetumrahmung ist der Schmiedezaun ein echter Blickfang.

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Technische Ausführung

Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit zu Materialkombinationen mit Holz, Glas, Spiegeln, Fliesen, Stein und unterschiedlichen Metallen oder Legierungen. Laternen fügen sich besonders schön in das Gesamtbild eines Schmiedezaunes ein, illuminieren in lauschigen Nächten den Garten und offenbaren auch zu späterer Stunde seine volle Pracht. Den Sockel zum Zaun, errichtet aus Beton, Ziegeln oder optisch ansprechendem Naturstein, trägt ein Streifenfundament aus Beton in frostfreier Tiefe (80cm unter Niveau). Er sollte nicht mit dazwischen eingebauten Stufen verbunden sein, da sich der Boden senken und somit Schaden an den Stufen entstehen kann. Sollte der Zaun nur an Pfosten befestigt werden, erfüllen auch Punktfundamente für die Pfosten ihren Zweck. Beim Schlosser Ihres Vertrauens können Sie Schmiedezäune je nach Ausführung in einer Preisklasse zwischen 80 und 700 Euro pro Laufmeter anfertigen lassen, mit dem Einbau vor Ort wird sich wohl in etwa der doppelte Kostenpunkt ergeben. Hier eröffnet sich ihr großer Nachteil – der Preis. Die maschinelle Fertigung erlaubt jedoch wie so oft weit leistbarere Preise als Handarbeit.

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