Maiglöckchen

Das Maiglöckchen, dessen lateinische Bezeichnung Convallaria majalis lautet, zählt zu den Spargelgewächsen und gilt als geschützte Pflanze. Andere Bezeichnungen sind: Maiblume, Maischellen oder Mairöschen. Hin und wieder wird das Maiglöckchen auch als Maililie bezeichnet. In der Kunst, Musik und Literatur spielt das Maiglöckchen seit jeher eine große Rolle und inspirierte Dichter, Maler und Musiker zur Schaffung romantischer Werke. Dabei mögen die lieblichen kleinen Blüten, welche an winzige Glöckchen erinnern, einen entscheidenden Anteil haben. Maiglöckchen sind jedoch auch und gerade wegen ihrer heilenden Wirkstoffe giftig bis stark giftig. Darauf wird im letzten Abschnitt dieses Artikels noch genauer eingegangen.

Bestimmungsmerkmale des Maiglöckchens

Die 5 bis 13 weißen und glöckchenförmigen Blüten der Pflanze werden in einer stielförmigen Traube getragen. Sämtliche Einzelblüten sind einseitig ausgerichtet. Besonders prägend ist der starke Duft. Die Blütezeit ist Mai bis Juni. Ab Monat Juli bilden sich dann rote Beeren, welche jeweils bis sechs Samenkörner enthalten. Die einer Lanze ähnlichen Blätter wachsen direkt aus der Wurzel. Die Blattnerven haben eine Bogenform. Maiglöckchen erreichen eine Wuchshöhe von 15 bis 25 Zentimetern. Eine wichtige Besonderheit stellt die auffallende Ähnlichkeit der Blätter mit denen des Bärlauches dar! Das Verbreitungsgebiet der Pflanze erstreckt auf Mittel- und Westeuropa. Maiglöckchen gedeihen vor allem in Laubwäldern. Sie gelten zudem als sehr beliebte Gartenzierpflanze.

Das Maiglöckchen als Giftpflanze

Hauptwirkstoff des Maiglöckchens ist Convallatoxin. Dieser Stoff ist in der gesamten Pflanze enthalten, von der Wurzel bis über die Blätter hin zu den Blüten. Der Giftstoff ist dem Giftstoff des Roten Fingerhutes ähnlich. Insbesondere für Kinder  stellen die roten Beeren (ab Juli) eine große Gefahr dar. In der Vase gehalten, birgt auch das Blumenwasser ein erhebliches Vergiftungsrisiko. Für Kinder kann dieses Wasser, wenn es getrunken wird, tödlich giftig sein.

Siehe auch  Engelstrompete / Stechapfel

Die Symptome:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Sehstörungen
  • Durchfall
  • Schwindel
  • Herzrhythmusstörungen

Obwohl die in der Pflanze enthaltenen Giftstoffe vom menschlichen Körper nur sehr schwer aufgenommen werden, ist es angeraten, vor allem Kinder von dieser Pflanze und dem Blumenwasser fernzuhalten. Für Tiere ist die Pflanze mäßig giftig. Es zeigen sich dort vor allem Magen- und Darmbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Apathie oder Krämpfe. Auch die große Verwechslungsgefahr der Blätter mit denen des Bärlauches, der ja genießbar ist, birgt große Gefahr. Dort muss genau verglichen werden!

In der Medizin wird der Wirkstoff des Maiglöckchens vor allem zur Linderung bei Herzerkrankungen eingesetzt.

© Bettina Blass – Fotolia.com

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