Kaum eine andere Topfpflanze fasziniert so sehr wie die Orchidee. Ihr exotisches Aussehen, ihre Vielfalt und schlussendlich ihre Schönheit betört Laien, Hobbygärtner und Profis gleichermaßen. Interessant ist, dass knapp jede zehnte Blütenpflanze auf der Welt zur Pflanzengruppe der Orchideen gehört. Ursprünglich kommt die Pflanze aus den tropischen und subtropischen Regionen der Erde, mit einigen Pflegetricks gedeiht sie aber auch in unseren Gefilden ganz hervorragend. Wenn auch nicht auf Bäumen, sowie rund 70 Prozent der Orchideenarten. Die Pflanzen leben von den vielen Niederschlägen und dem Laubhumus in den Astgabeln.
Unsere bekannten und einheimischen Orchideen, sind terrestrische Orchideen oder Erdorchideen.
Von ihnen gibt es ca. 60 verschiedene Arten. Die wohl bekanntesten Vertreter der Erdorchideen sind die Frauenschuh-Orchideen. Aber zu den unterschiedlichen Arten kommen wir später noch ausführlicher.
Nun widmen wir uns der Pflege der Orchideen, da diese mitunter eine Herausforderung darstellen kann.
Pflegetipps für Orchideen
Der richtige Standort:
Alle Zimmer-Orchideen fühlen sich an hellen, aber nicht zu sonnigen Plätzen am wohlsten. Ost- und Westfenster sind also prädestinierte Plätze. Achte aber gut darauf, dass die Schönheiten nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Orchideen brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, deshalb sollte man sie nicht auf das Fensterbrett über der Heizung platzieren, da die Luft hier zu trocken ist.
Das richtige Gießen:
Bei aller Liebe und Hingebung – bitte nicht zu oft gießen! Einmal pro Woche ist völlig ausreichend, bei kühleren Temperaturen (unter 20 Grad), reicht sogar einmal gießen in zwei Wochen. Das Gießwasser sollte zimmerwarm, abgestanden und kalkarm sein. Angesammeltes Wasser immer gleich abgießen, damit es nicht zu Staunässe kommt. Wenn die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent sinkt, kannst Du mit der Sprühflasche mehrfach die Woche nachhelfen.
Das richtige Gefäß:
Bestimmt kennst Du die speziellen Orchideen-Übertöpfe in denen das Gießwasser besser ablaufen kann. Diese sind absolut empfehlenswert. Auch möglich sind Vasen, Gläser oder in durchsichtige Töpfe. Für Licht ist damit gesorgt, jetzt muss nur noch sichergestellt werden, dass das Wasser abfließt.
Das richtige Schneiden:
Wichtiger als Düngen (da Standard), ist das Schneiden der Orchidee. Oberste Regel ist hier: Das Schneidewerkzeug muss scharf und sauber sein. Eintriebige Orchideen schneidet man direkt nach der Blüte und entfernt ihn am Ansatz. Mehrtriebige, verzweigte Orchideen haben mehr als eine Blüte pro Stängel. Hier also nur über dem zweiten oder dritten Auge schneiden, damit ein weiteres Austreiben möglich ist. Niemals aber Blätter abschneiden! Diese fallen von selbst ab.
Wenn Du diese Tipps befolgst, solltest Du lange Freude an Deiner Orchidee haben, ganz egal für welche Du Dich entscheidest. Damit die Entscheidung aber leichter fällt, ist hier eine kleine Übersicht der bekanntesten Arten.
Phalaenopsis
Sie wird auch die Königin der Orchideen genannt und aufgrund ihrer Robustheit sehr beliebt. So lange sie einen hellen Platz hat und regelmäßig gegossen wird, kann sie auch mal kleinere Pflegefehler verzeihen. Anders als ihre Artgenossen erträgt sie übergangsweise auch geringere Luftfeuchtigkeit und selbst beschädigte Wurzeln können ihr nichts anhaben. Hauptsächlich blüht die Schmetterlingsorchidee weiß bis rosarote. Mehrfarbige Blüten, die mit einer feinen Zeichnung versehen sind, gehören auch zum Standard.
Vanda-Orchideen
Diese Gattung ist eher für die Profis unter Euch geeignet, da sie sehr anspruchsvoll ist. Dafür belohnt sie uns aber mit einmalig schönen und besonders großen Blüten. Bis zu 120 Zentimeter kann die Orchidee hoch wachsen. Ihr Duft ist betörend und die Farbauswahl gigantisch. Selbst blaue Blüten gibt es mittlerweile. Damit sie gut gedeihen, brauchen Sie eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit, die den Verhältnissen eines Gewächshauses gleichen. Da diese Orchideen Luftwurzeln bilden, dürft Ihr sie nicht in Erde, sondern gänzlich ohne Substrat in einem Glas oder einer Vase halten. Die Pflanzenteile solltet Ihr regelmäßig besprühen und die Wurzeln zwei Mal in der Woche in Wasser eintauchen.
Frauenschuh-Orchideen
Dieses Gewächs ist der Hingucker in Deinem Schattengarten. Achte auf luftiges, humusreiches Substrat und verwende regelmäßig Kalk zur Düngung. Falls Du vorgefertigte Orchideen-Erde verwenden möchtest, solltest Du leicht verrottetes Buchenlaub untermischen und alles mit einer dünnen Moosschicht bedecken. Du merkst – auch diese Gattung hat ihre Ansprüche. Wenn Du sie als Zimmerpflanze halten möchtest, wird die Pflege noch aufwändiger. Tägliches Besprühen mit Regenwasser oder destilliertem Wasser ist hier Pflicht.
Es gibt noch etliche andere Arten, die alle ihre Besonderheiten haben. Hier ein paar Vertreter im „Schnelldurchlauf“:
• Cattleya-Orchideen – pflegeleichter und farbenfroh.
• Cambria-Orchideen – die ganz robusten Pflanzen.
• Cymbidium-Orchideen – sehr groß, sehr schön, sehr anspruchsvoll.
• Dendrobium-Orchideen – eher klein, dafür umso köstlicher duftend.
• Miltonia-Orchideen – winterhart und ausgefallen.