Der Tomatenanbau im Gewächshaus hat einige Vorteile. Ein Gewächshaus bietet nicht nur Schutz vor den Launen des Wetters, sondern sorgt auch für ein perfektes Klima für die Entwicklung der Tomatenpflanzen. Um köstliche Tomaten zu erhalten, ist aber auch eine adäquate Bestäubung der Blüten wichtig. Tomatenblüten sind hermaphroditisch und besitzen sowohl eine Narbe als auch Pollensäcke. Die Fähigkeit zur Selbstbefruchtung ergibt sich daraus, dass der Pollen genau dann freigegeben wird, wenn die Narben bereit für die Befruchtung sind. Während in der Natur Wind und Insekten für die Bestäubung sorgen, muss im Gewächshaus oft selbst Hand angelegt werden. Die folgenden Tipps und Tricks helfen Ihnen dabei, die Ernte von morgen zu sichern.
Die idealen Bedingungen im Gewächshaus
Für eine erfolgreiche Befruchtung von Tomaten müssen neben natürlichen Unterstützern auch verschiedene andere Aspekte beachtet werden. Die Freisetzung und Keimfähigkeit der Pollen sind hierbei zentrale Punkte, für die bestimmte Bedingungen, insbesondere in Bezug auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur, erfüllt sein müssen. Im Gewächshaus kann eine überhöhte Luftfeuchtigkeit dazu führen, dass Pollen zusammenkleben oder ihre Freisetzung verhindert wird, während eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit die Keimung der Pollen beeinträchtigen kann.
Namhafte Gewächshaus Hersteller achten bereits bei der Konstruktion ihrer Gewächshäuser darauf, dass schnell optimale Bedingungen geschaffen werden können. Unter anderem automatische Fensteröffner sind eine praktische Arbeitserleichterung.
Idealerweise sollte die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 50 % und 80 % liegen, wobei Werte von 80 bis 85 % als zu feucht und unter 50 % als zu trocken gelten. Eine Temperatur zwischen 18 und 25 Grad Celsius schafft die perfekten Bedingungen für die Pollenfreisetzung. Der optimale Zeitpunkt für die Befruchtung ist etwa zwei Tage nach dem Aufblühen der Blüte, vorzugsweise zwischen 9 und 10 Uhr morgens.
Wenn Sie auf die richtigen Verhältnisse im Gewächshaus achten, ist das schon die halbe Miete.
Rütteln und ausreichende Belüftung– die einfachsten Methoden
Die unkomplizierteste Methode zur Bestäubung besteht darin, die Pflanzen energisch zu rütteln. Diese Aktion bewirkt, dass die Pollen freigesetzt werden und die Bestäubung erfolgen kann. Ein einmaliges Rütteln der Pflanze reicht jedoch nicht aus; um die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs zu steigern, sollte dieser Vorgang mehrfach durchgeführt werden. In der Regel ist ein leichtes Schütteln der Pflanzen an den Blütenständen alle ein bis zwei Tage ausreichend.
In der Natur spielt der Wind eine wesentliche Rolle bei der Bestäubung von Tomatenpflanzen. Für diejenigen, die Tomaten im Gewächshaus anbauen, ist es daher ratsam, für ausreichende Belüftung zu sorgen. Ideal ist es, während der warmen Monate Fenster und Türen offen zu halten. Wenn jedoch für eine längere Periode keine Brise weht, kann ein Ventilator eingesetzt werden, um Wind zu simulieren. Das Gerät sollte in Pflanzennähe aufgestellt, aber nicht mit voller Leistung direkt auf die Pflanzen gerichtet werden.
Elektrische Zahnbürste – der Ersatz für vibrierende Insekten
Wenn ein Gewächshaus nicht ausreichend Platz für diverse Geräte bereitstellt, ist es erforderlich, auf andere Methoden zurückzugreifen. Das „Trillern“ mit einer elektrischen Zahnbürste ist eine solche Methode. Die Vibrationen ahmen die Flügelbewegungen und das Brummen von Hummeln nach, was wiederum die Bestäubung initiiert.
Die Pollen gelangen in die Freiheit und setzen sich auf der Narbe ab. Um dies zu erreichen, wird die Zahnbürste nahe oberhalb der Blüte an den Stängel gelegt, dann wird die elektrische Zahnbürste eingeschaltet und kurz angehalten. Dieser Vorgang sollte bis zur Fruchtbildung täglich wiederholt werden.