Hämmern, sägen, bohren – diese Geräusche kannte ich zur Genüge aus dem Garten meines Nachbarn. Doch heute weckte etwas ganz Anderes meine Neugier und ich musste einmal ganz genau nachschauen, was da vor sich ging.
Da stand er, eine Machete in der Hand, und machte sich mit gezielten Schlägen an seinem übergroßen Haselnuss-Strauch zu schaffen. So schnell, wie diese zähen Äste zu Boden fielen, und das anschließende Entasten der Zweige, konnte ich es kaum glauben. Grund genug, uns die Machete als effizientes Gartengerät näher anzuschauen.
Ein Werkzeug mit durchschlagender Wirkung
Eine Machete ist ursprünglich ein landwirtschaftliches Werkzeug, das damals wie heute zum Roden und zur Ernte eingesetzt wird. Die Kombination aus Sense, Axt und Messer weist je nach Einsatzzweck eine gerade, eine konkav oder konvex geschliffene Klinge auf. Manche Macheten, wie beispielsweise das Kukri Messer haben ihre Wurzeln dagegen als Waffe beim Militär.
Die Klinge der kleinsten Machete ist im Durchschnitt gut 25 cm lang und am Rücken 2 – 3 mm breit, was im Vergleich den Abmessungen des großen Mora Schlachtermessers entspricht. Maximal 70 cm messen die längsten dieser Haumesser, wobei der Griff noch dazugerechnet wird.
Für die praktische Gartenarbeit gilt es, die geeignete Legierung der Klinge auszuwählen. Rostfreier Edelstahl ist flexibel und relativ weich, was ein häufiges Nachschleifen erfordert. Carbon-Edelstahl hat eine deutlich längere Standzeit.
Mit Kohlenstoff versetztes Eisen, Carbonstahl, ist das am häufigsten verwendete Metall für Machetenklingen. Diese harte Legierung ist widerstandsfähig, neigt bei einem Fehlschlag jedoch zum Splittern. Regelmäßige Pflege verhindert Rostbefall.
Die Machete je nach Vegetation auswählen
Besitzen Sie ein Wassergrundstück, ist eine Machete hilfreich bei flächigem Schilfbewuchs im Uferbereich. Mit schwungvollen Schlägen stutzen Sie stark vermehrendes Reet und Pampasgras in kürzester Zeit.
Nadelbäume sind sehr harzreich und damit oft schwierig abzusägen. Wählen Sie eine Machete mit Teflonbeschichtung, die wie Butter durch feuchtes Holz schneidet und nicht stecken bleibt.
Beim anschließenden Zerkleinern machen Sie so schnell wie nie Kaminholz zum Einlagern. Einzelnes Ansetzen des Astschneiders an jeden Zweig dauert lange und erfordert oft mehr Kraftaufwand: Auch hier schafft ein Schlag mit der Machete schnelle Ergebnisse.
Wege freihalten, die von den Seiten her zugerankt sind, ist eine weitere effektive Art, die Machete zu nutzen. Größten Wirkungsradius bietet eine leichte Latin-Machete
, die die Schultern nicht zu sehr ermüdet.
Hacken, reißen, schlagen: Die Wahl der Klinge
Besonders vielseitig bei der Gartenarbeit bewährt sich eine Gator-Machete mit doppelseitiger gerader Klinge: Die glatt geschliffene Seite trennt armdicke Stämme sauber ab und eine Sägezahnung am Rücken kappt faserige oder rückfedernde Äste.
Die kompakte, eher schwere Bolo-Machete hat mit ihrer robusten Klinge eine hervorragende Kraftübertragung beim Fällen kleinerer Bäume. Ähnlich gebaut sind Panga und Parang, die sich gut zum Entfernen holziger Knöterich-Teppiche und Schilfrohr eignen.
Billhook, die hakenförmige Klinge, kann zur Pflege von Hecken benutzt werden. Ihr Schliff befindet sich in der inneren Rundung, um verirrte Weinranken zu erfassen oder Buschwerk auszulichten. Hier hat sich die Fiskars Machete mit einhändiger Führung bewährt.
Fazit
Allgemein sind Macheten zum Unkraut jäten weniger geeignet. Wer größere Flächen säubern möchte, ist mit einer Sense besser bedient. Alle groben Arbeiten im Garten erledigen diese Haumesser jedoch mit Bravour, was mit etwas Übung sehr zeitsparend und gründlich gelingt.