Paprika & Chili säen: 5 Schritte für den erfolgreichen Anbau

Paprika und Chili sind aus keiner Küche mehr wegzudenken. Sie verleihen dem Essen ein einzigartiges Aroma und im Falle der Chili einen gewissen Grad an Schärfe. Nicht verwunderlich ist es daher, dass diese Pflanzen auch in den heimischen Gärten vermehrt Platz finden. Was es beim Anbau von Paprika und Chili zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

1.      Saatgut auswählen

Paprika und Chili sind scharfe Geschwister. Sie gehören derselben Pflanzenfamilie an und benötigen die gleichen Anbaubedingungen.

Es gibt eine große Auswahl an Paprika und Chilisamen. Diese unterscheiden sich nicht nur im optischen Erscheinungsbild, sondern vor allem auch in der Schärfe. Welche Samen also die richtigen für Sie sind, hängt ganz von Ihrem individuellen Schärfeempfinden ab. Von der milden Paprika über die etwas schärferen Jalapeñosamen bis hin zu Sorten wie Trinidad Scorpion oder Ghost Pepper ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Beachten Sie außerdem:

  • Wachstumsbedingungen: Achten Sie bei der Auswahl der Samen zudem immer darauf, welcheBedingungen diese brauchen. Bestimmte Sorten gedeihen beispielsweise ausschließlich in Gewächshäusern. Haben Sie kein Gewächshaus und nichts Vergleichbares, sollten Sie von diesen Samen besser die Finger lassen.
  • Samenfeste Pflanzen: Eher umstritten ist die Verwendung von Samen aus im Supermarkt gekauften Paprikas und Chilis. Hier ist es nämlich oft so, dass es sich dabei um Pflanzen der 2. Fruchtgeneration handelt. Diese Gewächse sind nicht samenfest. Pflanzt man diese, kann es unter Umständen passieren, dass Früchte mit komplett anderen Eigenschaften wachsen.
  • Bio Produkte: Statt roter Spitzpaprika entsteht dann beispielsweise gelbe Blockpaprika. Es muss sich aber bei Supermarkt-Pflanzen nicht unbedingt um sogenannte F1 Hybride handeln. Besonders gute Erfolge erzielt man beispielsweise mit Bio Produkten.

2.      Samen aussäen

Je nach Sorte benötigen die Paprika- und Chilisamen unterschiedlich viel Zeit, bis sie vollständig gereift sind. Ihnen allen ist jedoch gemein, dass sie im Vergleich zu anderen Gemüsesorten relativ lange brauchen. Je nach Sorte empfiehlt sich für die Aussaat daher der Zeitraum Januar bis März.

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Geben Sie hierzu 2-3 Samen in einen kleinen Anzuchtbehälter. Als Substrat eignet sich am besten keimfreie Anzuchterde oder Kokos-Quelltabletten. Drücken Sie die Samen leicht in die Erde und halten Sie sie stets feucht. Staunässe müssen sie um jeden Preis vermeiden!

Stellen Sie die Behälter an einen warmen Standort. Warm heißt mindestens 20°C – ideal sind 25°C. Nach ca. 2 Wochen beginnen die Samen normalerweise zu keimen.

3.      Pflanzen pikieren und auspflanzen

Sobald sich die ersten richtigen Blätter entwickeln, müssen Sie die kleinen Pflänzchen pikieren und umsetzen. Dies geschieht in der Regel in etwa 1-2 Wochen nach der Keimung. Beim Pikieren ist höchste Vorsicht geboten! Versuchen Sie auf keinen Fall, die Jungpflanzen einfach so aus der Erde herauszuziehen. Die Wurzeln sind noch sehr fein und werden bei einer solchen Vorgehensweise schnell abgerissen.

Haben Sie Chili und Paprika umgepflanzt, stellen Sie sie zu Beginn am besten an einen halbschattigen Ort, um sie langsam an die Sonne zu gewöhnen. Nach dem letzten Frost im Mai kommen die Gewächse dann nach draußen.

Sie können entweder in einem Topf untergebracht oder direkt ins Freie gesetzt werden. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann die Pflanzen auch erst Anfang Juni ins Freie übersiedeln. Bei hoher Temperatur sollten Sie sie aber auf jeden Fall hin und wieder an die frische Luft stellen. In jedem Fall brauchen Paprika und Chili einen hellen und warmen Standort.

Setzen Sie die Gewächse direkt ins Freie, ist es ratsam, den Boden vorher zu lockern. So können sich die Wurzeln besser entwickeln. Ein Abstand von ca. 40 cm zwischen den einzelnen Pflanzen ist einzuhalten. Lassen Sie sie lieber in einem Topf, ist das auch kein Problem. Dann müssen Sie jedoch auf jeden Fall darauf achten, dass der Topf groß genug ist, sprich mindestens 5L Erdvolumen besitzt.

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4.      Pflanzen richtig pflegen

Chili und Paprikapflanzen benötigen sehr viel Wasser. Sie sollten die Scharfmacher daher jeden Tag einmal gießen. Gießen Sie die Gewächse nicht von oben, sondern wässern Sie die Erde direkt. Die Pflanzen sind hier gleich empfindlich wie Tomaten.

Möchten Sie die Schärfe der Chilis erhöhen, besteht die Möglichkeit, sie weniger zu gießen. Dies sollten Sie jedoch erst dann tun, sobald sich die ersten Früchte gebildet haben. So werden die Chilischoten automatisch schärfer. Haben Sie die Pflanze dann jedoch stets im Blick, damit sie nicht austrocknet.

Wenn sich die ersten Früchte gebildet haben, benötigen die Gewächse Dünger. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie Chili und Paprika ca. alle 2 Wochen düngen.

5.      Chilis und Paprika ernten

Die Früchte sind reif, sobald sie eine kräftige Farbe aufweisen. Wenn Sie Chili und Paprika ernten wollen, achten Sie darauf, sie vorsichtig abzubrechen. Sind Sie zu grob, passiert es schnell, dass ein Ast beschädigt wird.

Befreien Sie die Gewächse regelmäßig von den reifen Früchten. Diese kosten der Pflanze nämlich enorm viel Energie. Ernten Sie das Gemüse rechtzeitig, hat die Pflanze genügend Energie, um neue Chili- und Paprikaschoten auszubilden.

Übrigens: Es gibt eigentlich keinen grünen Paprika. Dabei handelt es sich lediglich um unreife Früchte, die später erst ihre Farbe entwickeln. Diese sind natürlich trotzdem genießbar. Einige Chilisorten, wie etwa Jalapeño werden bewusst grün geerntet und gegessen.

Der Anbau von Chili und Paprika mag auf den ersten Blick ein wenig anspruchsvoll erscheinen. Wenn Sie jedoch diese einfachen Tipps und Tricks befolgen, steht einer erfolgreichen Ernte im Sommer nichts mehr im Weg!

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