Draussenholz Teil 2

Vor einiger Zeit habe ich Euch im Teil 1 über Draussenholz schon einige Hölzer vorgestellt. Nun hier ein weiterer Teil:

Hart wie Tropenholz – thermisch behandelte Esche

thermoescheSchon ohne eine besondere Behandlung ist Esche ein sehr hartes und widerstandsfähiges Holz – es hat jedoch die Nachteile, dass es nur wenig witterungsbeständig und schwer zu imprägnieren ist. Diese können durch eine thermische Behandlung beseitigt werden – dabei wird das Material zuerst auf eine Holzfeuchtigkeit von 0 % getrocknet und dann auf eine Temperatur von bis zu 215° Celsius erhitzt. Dadurch werden Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindungen im Holz aufgespalten, wodurch es nicht nur dichter wird, sondern auch seine Fähigkeit zur Wasseraufnahme fast vollständig verliert. In einem weiteren Prozess wird das Holz wieder auf maximal 5 % befeuchtet, um seine Elastizität und Verarbeitungsfähigkeit zu erhöhen und Aufquellen zu verhindern. Als Resultat ist thermisch behandelte Esche ebenso widerstandsfähig und haltbar wie hochwertige Tropenhölzer – es gehört in der Dauerhaftigkeitsklasse zu der Spitzengruppe 1. Das bedeutet, dass es eine Lebenserwartung von mindestens 25 – 30 Jahren besitzt. Auch die Resistenz gegenüber Pilzen ist ausgezeichnet, weshalb sich thermisch behandelte Esche hervorragend für Terrassen und ähnliche Zwecke eignet. Der hohe Härtegrad sorgt bei dieser Anwendung auch dafür, dass die Anlage auch bei längerer und intensiver Belastung formstabil bleibt.

Garapa – lange, beständige Bretter ohne Makel

GarapaDer wissenschaftliche Name für Garapa sind die beiden Baumarten Apuleia leiocarpa und Apuleia molaris, die beide in südamerikanischen Wäldern in und um das Amazonasgebiet und an der Atlantikküste Brasiliens zu finden sind. Charakteristisch für die bis zu 50 Meter hohen Bäume ist ihr gerader Wuchs, der im unteren Bereich keinerlei Äste aufweist. Dieser kann bis zu 25 Meter erreichen – es ist deshalb ein sehr homogenes Holz, das sich bestens für große, lange Dielen eignet und dabei eine ungewöhnlich gleichmäßige, fein strukturierte Oberfläche besitzt. Es ist im Verarbeitungszustand mittelbraun und dunkelt im Laufe der Zeit etwas nach, wird aber niemals so dunkel wie manche andere Harthölzer. Die Oberfläche ist extrem strapazierfähig und hart – insbesondere was die Druckempfindlichkeit angeht. Garapa trocknet nur langsam und besitzt eine hohe Dichte – es nimmt deshalb auch kaum Wasser auf und eignet sich auch für den Bau von Gebäuden mit direktem Wasserkontakt wie Pfahlbauten oder Bootshäuser. In Deutschland werden diese vorzüglichen Eigenschaften meist für Terrassen oder Gartenbauten genutzt. Die Verarbeitung ist relativ unkompliziert, wegen seiner Beschaffenheit lässt sich die Oberfläche allerdings nur begrenzt hobeln, dafür aber ausgezeichnet schleifen. Dies bringt auch ihre feine Strukturierung gut zur Geltung und seinen helle, gelbliche Farbe zur Geltung – es entwickelt beim Altern eine silbrig-graue Patina, deren Bildung durch den Einsatz von Pflegemitteln deutlich verzögert werden kann.

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Gartenholz-fichteFichten – der Grundpfeiler der Forstwirtschaft

Auf der nördlichen Halbkugel ist die Fichte eine der wichtigsten Baumarten für die Forstwirtschaft – obwohl es zahlreiche Arten gibt, wird wegen ihres hohen, geraden Erscheinungsbilds, des schnellen Wachstums und der geringen Ansprüche fast ausschließlich die Gemeine Fichte angeboten. Gezüchtet werden die Bäume nahezu ausnahmslos in kontrollierten und bewirtschafteten Monokulturen, die dafür sorgen, dass Fichtenholz heute in vielen Bereichen eine der am häufigsten verwendeten Arten ist. Verglichen mit tropischen Hölzern ist es allerdings sehr weich – auch seine Resistenz gegen Witterung ist nur mäßig. Seine Dauerhaftigkeit beträgt deshalb auch lediglich die zweitschlechteste Stufe 4 – wenig dauerhaft. Ohne ausreichenden Schutz ist Fichte nicht für den Einsatz im Freien oder in feuchter Umgebung geeignet – als Bauholz spielt es trotzdem eine sehr wichtige Rolle. Es lässt sich ohne Problem beliebig verarbeiten, auch eine Behandlung mit Farben, Lasuren oder Beizen ist uneingeschränkt möglich. Für Möbel und Verkleidungen im Innenbereich wird das Holz wegen seiner großen Verfügbarkeit und seines günstigen Preises sehr gerne eingesetzt. Frisch ist es sehr hell – fast weiß – und dunkelt im Laufe der Zeit nach, wird dabei aber eher gelblich als braun. Erkennbar ist es unter anderem an seinen ovalen Astmarken, die dadurch entstehen, dass die Zweige statt waagerecht schräg nach oben wachsen.

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