Sie sind nicht nur Großmutters guter Rat für jede Erkältung; Kräuter werden auch heute noch gerne in der Medizin, als Hausmittel oder einfach als Balsam für die Seele verwendet. Da ist es schon sehr praktisch, die Kräuter im eigenen Garten anzupflanzen und immer darauf zugreifen zu können.
Beinahe alle Kräuter können als Tee aufgekocht werden. Im Folgenden ist eine Auswahl an vier beliebten Kräuterteesorten und ihren wichtigsten Eckpunkten.
1. Fenchel
Kämpft jemand mit Magen-Darm Problemen, Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden, hat er wahrscheinlich noch die Stimmer seiner Mutter aus Kindheitstagen im Ohr, die erstmal zu einem Fencheltee rät. Die Inhaltsstoffe und die vielen ätherischen Öle, die beim Aufguss freigesetzt werden, wärmen und erweitern die Magenwände und lindern auf diese Weise die krampfartigen Schmerzen.
Verfeinert mit etwas Honig hilft der frisch aufgebrühte Tee aus zerstoßenen Fenchelsamen auch bei trockenem Husten und einem kratzenden Hals.
Den Fenchel im eigenen Garten anzubauen ist relativ unkompliziert. Der Boden sollte nährstoffhaltig sein und es ist wichtig, dass die Samen einen trockenen und sonnigen Platz im Beet bekommen, mit mindestens 25cm Abstand zwischen einander. Wird die Saat zwischen März und Juli gesetzt, ist das Klima optimal und es wird zwischen drei und vier Monate dauern, bis die Pflanze erntereif ist.
2. Minze
Minze ist vielseitig in der Küche zu verwenden, sie eignet sich nicht nur als Heißgetränk, sondern auch als Erfrischung im Sommer und hat heilende Wirkungen auf die Gesundheit. Das in den Blättern enthaltene Menthol entweicht bei Erhitzung und hilft dabei, die Atemwege zu weiten und somit im Winter den Hustenreiz zu lindern. Dabei unterscheidet sich die Wirkung nicht, wenn sie als Tee getrunken oder in der Sauna als Aufguss eingeatmet wird.
Darüber hinaus sagt man der Minze jedoch auch eine entzündungshemmende Wirkung nach, wodurch sie gut als Wickel auf Stichen oder dicken Beulen Einsatz findet. Im Sommer kann sie zerstoßen in etwas Leitungswasser Erfrischung schaffen und dem Wasser auf natürliche Weise etwas Geschmack verleihen.
Auch wenn Minze in orientalischen Gebieten verbreiterter ist und dort regelrecht zur Kultur gehört, kann man verschiedene Arten dieses Krauts auch in unserer Gegend problemlos anpflanzen. Der Boden sollte lediglich frisch umgegraben und humusreich sein, sowie sich möglichst im Halbschatten befinden und schon wächst sie schnell und unkompliziert heran.
3. Brennnessel
So sehr die Brennnessel bei Berührung schmerzt, kann sie als Tee positiv bei Diäten und Darmschmerzen wirken. Durch ihre stark entwässernde und entgiftende Wirkung, nutzen viele Menschen die Brennnessel als Hilfe für den Gewichtsverlust. Außerdem sorgt der hohe Eisenanteil in dem Kraut dafür, dass trotz Nahrungsreduktion noch wichtige Nährstoffe zugeführt werden und somit die Nägel und Haare nicht leiden.
Die Brennnessel kann ganz einfach im eigenen Garten angepflanzt und geerntet werden. Es ist ein Nachtschattengewächs, das bedeutet, das sie nicht viel Sonnenlicht benötigt. Der Boden sollte zusätzlich relativ feucht gehalten werden und reich an Stickstoff sein. Pflanzt man sie nun in einer eher abgelegenen Ecke des Gartens an, können die Raupen der Schmetterlinge sie als Futterpflanze nutzen, wodurch die Blätter der Pflanze immer noch problemlos für die Teezubereitung genutzt werden können.
Die Samen werden am besten im Frühjahr gesetzt und zwischen Mai und September ist die optimale Erntezeit, da man dann die jungen Blätter erwischt, die aromatischer sind und sich besser als Tee eignen. Streift man diese und die Stängel von oben bis unten ab, sind die stechenden Stacheln entfernt. Nun können sie an einem trockenen Ort trocknen und im Anschluss aufgegossen werden.
4. Holunderblüten
Holunder lässt sich gut zu Marmelade und Sirup zubereiten, gießt man jedoch die getrockneten Blüten des Schwarzen Holunders zu einem Tee auf, kann dieser auch hohes Fieber senken. Die Inhaltsstoffe in den Blüten regen die Schweißproduktion an und helfen dem Körper auf diese Weise, den Temperaturausgleich zu regeln.
Der Holunder sollte an einem sonnigen Ort in einem halbfeuchten, sandigen Boden eingepflanzt und regelmäßig geschnitten werden, damit die Blätter nicht zu weit ausschlagen und den Blüten nicht das Licht wegnehmen. Zwischendurch kann die Wurzel immer mal wieder mit Kompost und Hornspänen bedeckt werden, um dem Holunder die nötigen Nährstoffe zu verabreichen. Die Erntezeit beginnt im August und zieht sich bis in den September.