Ein Spielturm im Garten ist eine herrliche Idee für Kinder. Zwei Punkte sind dabei besonders wichtig:
- Unter Umständen benötigt der Spielturm eine Baugenehmigung.
- Der Aufbau muss sehr sicher erfolgen.
Baugenehmigung für einen Spielturm
Das Thema der Baugenehmigung für einen Spielturm kommt zwar meistens in KiTas, auf öffentlichen Spielplätzen sowie in gemeinschaftlich genutzten Gärten von Mehrfamilienhäusern auf, es kann aber sogar für den eigenen Garten Relevanz besitzen. Dasselbe gilt übrigens für große Trampoline und reine Klettergerüste. So gibt es erlaubte Maximalhöhen. Sollten Sie in Ihrem eigenen Garten einen meterhohen Spielturm aufbauen, könnte das Ihren Nachbarn verärgern.
Beim Aufbau im Garten Ihres Mehrfamilienhauses müssen Sie alle Mietparteien um Erlaubnis bitten. Wenn es einer baulichen Veränderung des Grundstücks bedarf, was eigentlich wegen der nötigen Verankerung im Boden immer erforderlich ist, muss der Vermieter zustimmen. Der Spielturm darf nicht den Untergrund beschädigen, was vor allem bei seinem späteren Entfernen eine Rolle spielt.
Kein Spielturm steht ewig. Eine regelrechte Baugenehmigung für den Spielturm benötigen Hauseigentümer dann, wenn die Landesbauordnungen Regelungen zu Grenzabständen zwischen Bebauungen einzelner Grundstücke enthält. Diese finden sich im Nachbarrechtsgesetz des jeweiligen Bundeslandes. Dort kann, muss aber nicht auch die Höhe eines Spielturms (oder sonstigen Aufbaus im eigenen Garten) geregelt sein.
Es gilt die Faustregel: Bis zum Maximalhöhe Ihres Eigenheims sollte auch die Höhe eines Spielturms erlaubt sein. Doch schauen Sie in den Gesetzen Ihres Bundeslandes nach und interessieren Sie sich vor allem für den geforderten Abstand zum Nachbarn.
Empfohlene Aufstellung des Spielturms im eigenen Garten
Sie vermeiden als Eigenheimbesitzer Ärger mit Ihren Nachbarn, wenn Sie einen eigenen Spielturm eher in einer abgelegenen Ecke Ihres Gartens aufbauen. Gerade an der Grenze zu Ihrem Nachbargrundstück gilt der Aufbau als konfliktträchtig. Ihre Gemeinde oder Kommune nennt Ihnen die gültigen Regeln.
Zuständig ist das Bauamt. Neben diesen Aspekten sollte der Spielturm natürlich an einem Ort stehen, an welchem sich die Kinder wohlfühlen, was unter anderem von der Verschattung abhängt, und wo Sie vom Haus und der Terrasse aus immer einen guten Blick auf den Kletterturm haben.
Solides Fundament für den Spielturm
Ein Spielturm benötigt ein Fundament und muss darin fest verankert werden. Es setzen ihm Winde, Schnee und die Bewegungsenergie der Kinder zu. Was viele private Erbauer von Spieltürmen nicht wissen: Letztere (die Bewegungsenergie von Kindern) kann einer Sturmstärke 12 entsprechen, also einem Orkan. Sie müssen daher den Spielturm nach der Errichtung vom TÜV abnehmen lassen, der die Standfestigkeit überprüfen wird.
Ein einfacher Aufbau auf Sand oder dem Rasen verbietet sich. Der Spielturm benötigt neben dem Punktfundament auch mehrere Bodenanker. Dieser können Sie auch außerhalb des Fundaments in den Untergrund eindrehen. Die Öse des Ankers hält Seile, welche den Spielturm von allen Seiten absichern. Diese Seile wiederum dürfen nicht zu Stolperfallen für die tobenden Kinder werden. Sie können alternativ auch ein sehr großes Fundament wählen, was teurer ist.
Bedenken Sie, dass Sie das Fundament komplett mit weichem Material belegen müssen, das ein vom Spielturm herabstürzendes Kind auffängt. Auch das ist vorgeschrieben. Wenn Sie einen Spielturm im Handel erwerben, liefert Ihnen der Hersteller das Material und Hinweise für die Befestigung und Verankerung mit. Bodenanker halten unter günstigen Umständen auch im Erdreich.
Dies hängt von dessen Qualität (zum Beispiel Lehm), von der Länge des Bodenankers und von den Belastungen des Spielturms ab. Sie können einen Bodenanker auch außerhalb des Punktfundaments im Garten einbetonieren.
Welche Varianten gibt es bei Spieltürmen?
Spieltürme werden in verschiedensten Varianten angeboten, die mehrere dieser Elemente kombinieren:
- Spielturm mit Rutsche und Schaukel
- Schaukelanbau
- Wackelbrücke mit Dach
- Reckstange
- XXL-Rutsche
- Kletterwand
- Balkon
- Sicherheitstreppe
- Haus mit Fenstern und Türen
- Plattformen
- Schiff mit Bug und Heck
- zusätzlicher Sandkasten
Die gängige Höhe für das höchste Podest sind 1,50 m, doch es gibt auch etwas höhere Spieltürme. Diese benötigen eine zusätzliche Absicherung gegen das Herabstürzen der Kinder. So muss ein höheres Podest mit einem durchgängigen Zaun umgeben sein, den die Kinder nicht überklettern können.
Materialien für einen Spielturm
Spieltürme enthalten Elemente aus Metall, so einige Verstrebungen und die Rutsche, doch das hauptsächlich verwendete Material ist Holz. Hinzu kommen oft einige Seile. Als Holz kommt gern nordische Fichte zum Einsatz, die schadstofffrei verarbeitet wurde und nicht splittern darf. Zudem sollten an keiner Stelle scharfe Kanten oder Ecken zu finden sein.
Auch darum kümmert sich der TÜV bei der Abnahme. Wenn ein Spielturm in naturbelassenem Holz nach DIN 4074 geliefert wird, können Sie ihn mit Farbe oder offenporiger Lasur auf Ölbasis anstreichen. Letztere enthält einen UV-Schutz und außerdem ein ungiftiges Holzschutzmittel.